Was macht jemand in Gesprächen attraktiv?
Du willst bei einem Date nicht nur gut aussehen, sondern auch mit deiner Art überzeugen? Dann lohnt ein Blick in eine frische Studie der University of Texas aus dem Journal of Social and Personal Relationships (04/2023).
Die Forscher wollten wissen, welche Gesprächsstrategien besonders anziehend wirken – und welche unbewusst sogar das Gegenteil erreichen. Dafür wurde ein cleveres Speed-Dating-Setup mit 267 heterosexuellen Singles (Alter: 21–39 Jahre) genutzt, bei dem Spiel-Teilnehmer*innen kurze Einzeldates bewältigten. Danach bewerteten sie ihr Gegenüber hinsichtlich Attraktivität, Empathie und Intelligenz.
Ein überraschendes Muster trat hervor: Männer, die im Gespräch proaktiv sogenannte Anschlussfragen stellten – also auf das Vorgesagte des Gegenübers eingingen – erzielten auffällig bessere Bewertungen in Attraktivität und sozialer Kompetenz.
Die richtige Frage macht dich 20% attraktiver.
Die Studie fand heraus, dass allein kontextbezogene Fragen die Attraktivitätswertung bei Männern im Schnitt um 18–22% steigerten – unabhängig von Aussehen oder Status.
Strategie #1: Wend dich dem Gesagten direkt zu
Frag nicht „Was machst du beruflich?“, wenn sie gerade von ihrer Hündin erzählt hat. Frag stattdessen: „Was ist das Lustigste, was dein Hund je angestellt hat?“
Solche kontextbezogenen Fragen signalisieren echtes Interesse und fördern emotionale Nähe. Neurowissenschaftlich gesprochen aktivierst du damit beim Gegenüber Belohnungsnetzwerke – die gleiche Reaktion wie bei Wertschätzung oder Lob.
Strategie #2: Starte keine Interview-Session
Vermeide harte Themen-Wechsel („Wie heißt du? Was machst du beruflich? Wo kommst du her?“). Diese wirken wie ein CV-Interview und sabotieren Rapport.
Stattdessen: Stich das Emotionale an. Etwa „Und was macht dir daran am meisten Spaß?“ oder „Gab’s Momente, in denen du dachtest: Dafür lohnt sich der Job echt?“
Solche Anschlusskommentare erhöhen das Gefühl von Übereinstimmung – ein evolutionärer Trigger für Anziehung laut Sozialpsychologie (Prinzip: Ähnlichkeit + Resonanz).
Strategie #3: Spiegel aktiv, nicht passiv
Anstelle von „Ach echt? Cool.“, versuch eine gehaltvollere Rückmeldung wie: „Krass – braucht bestimmt Mut, sowas durchzuziehen!“
Aktives Sprach-Spiegeln verstärkt emotionale Sicherheit und signalisiert Empathie. Studien belegen: Mikrospiegelung führt zu Mikroverliebtheit – also unbewusstem Vertrauen beim Kennenlernen.
Je öfter du kleine Emotionen aufgreifst, desto stärker connectet ihr. Und das sogar über das Gespräch hinaus.
Mini-Challenge: 24 Stunden – 3 Anschlussfragen
Deine Aufgabe: Wende in den nächsten 24 Stunden drei Anschlussfragen an – idealerweise bei Kolleginnen, Bekannten oder neuen Kontakten. Versuche dabei, jeweils kurz emotional zu spiegeln.
Beispiel: Jemand sagt, er hat Urlaub gebucht. Du: „Geil! Wofür brauchst du am dringendsten eine Pause?“ oder „Worauf freust du dich da am meisten?“
Spür die Wirkung – du wirst merken, wie schnell sich Sympathie vertieft.
Fazit: Dein Gesprächsverhalten ist dein größter Wingman
Attraktivität entsteht nicht nur durch Styling oder Stimme – sondern durch den Eindruck, wie präsent und interessiert du bist. Die Studie zeigt: Echte Nähe entsteht durch die kleinen Reaktionen, nicht durch große Sprüche.
- Frage klug: Anschlussfragen sind dein sozialer Boost.
- Spreche aktiv: Halbsätze killen den Flirt, ehrliches Spiegeln zieht an.
- Tiefe statt Faktenliste: Lass sie Gefühle teilen – nicht nur Infos.
Wie sieht es bei dir aus: Hast du schon erlebt, dass ein einzelner Satz ein Gespräch komplett verändert hat?

Ist als Coach für die Partnersuche aktiv und tritt regelmäßig als Speaker auf Firmenevents auf
Wurde am 5.12.1988 in Dortmund geboren und leitet seit 2012 die Flirt University
Hatte schon Berichterstattungen von RTL bis zur New York Times, sein YouTube Kanal zählt 2.5 Millionen Aufrufe
Horst Wenzel, wohnt in Köln und bloggt mit seinem Team täglich über das Dating, das Kennenlernen und die Liebe.