Studien-Überblick: Wie physischer Kontakt Vertrauen aufbaut
Eine internationale Forschergruppe um Dr. Anna D. Miller untersuchte 2023 im Journal of Experimental Social Psychology den Einfluss nonverbaler Berührungen auf das Dating-Verhalten. 312 Teilnehmer (158 Männer, 154 Frauen) im Alter zwischen 22 und 39 Jahren nahmen an Laborszenarien teil, die reale Dates simulierten. Die Interaktionen wurden per Video aufgezeichnet und durch Fragebögen ergänzt. Ziel war es zu analysieren, wann Berührungen als angenehm interpretiert werden – und wann sie den Wunsch nach weiterem Kontakt steigern.
Kernaussage in einem Satz
Strategie #1: Timing ist alles – achte auf emotionale Höhepunkte
Die Studie zeigte: Teilnehmer reagierten besonders positiv auf Berührungen, wenn diese nach einem gemeinsamen Lachen oder in Momenten emotionaler Übereinstimmung erfolgten. Die gleiche Berührung zur falschen Zeit wirkte hingegen aufdringlich.
Warum es wirkt: Oxytocin, das sogenannte „Bindungshormon“, wird besonders dann ausgeschüttet, wenn körperlicher und emotionaler Kontakt zusammenfallen – ein evolutionärer Mechanismus zur Partnerbindung.
Strategie #2: Die „Feintouch-Zone“ nutzen – Unterarm & Schulter
Berührungen am Unterarm und der Schulter wurden in über 76% der Fälle als angenehm empfunden – deutlich häufiger als Kontakt an der Hand oder am Rücken. Warum? Weil diese Zonen kulturell neutraler gelten.
Warum es wirkt: Unser Gehirn verarbeitet Berührungen je nach Ort unterschiedlich intensiv – die Unterarmregion besitzt besonders viele C-Taktile-Afferente, also Nervenfasern für bewusst wahrgenommene soziale Berührung.
Strategie #3: Selbstberührung macht sympathisch
Spannend: Männer, die sich in Gesprächen gelegentlich selbst berührten – z. B. den Hals streiften oder kurz am Arm – wurden von Frauen als „nahbarer“ und authentischer wahrgenommen. Das gilt als Zeichen von Selbstregulation und Offenheit.
Warum es wirkt: Die sogenannte „autoadaptive Körpersprache“ signalisiert unserem Gegenüber, dass wir entspannt sind – was emotionale Ansteckung erleichtert.
Mini-Challenge: Die Vertrauensberührung
Deine 24-h-Aufgabe: Triff eine Bekannte oder ein Date – und übe, in einem guten Moment (z. B. nach gemeinsamem Lachen) eine subtile Berührung am Unterarm zu platzieren. Beobachte, wie sie reagiert – und ob mehr Nähe entsteht. Falls kein Date ansteht: Teste es bei einem freundschaftlichen Gespräch und schärfe deine Körpersprache.
Fazit: Vertrauen beginnt nicht mit Worten, sondern mit Hautreizen
Was diese Studie eindrucksvoll zeigt: Der Hauch einer Berührung kann mehr Nähe schaffen als zehn Worte. Wer gute Momente erkennt, sie an natürlichen Kontaktpunkten nutzt und dabei authentisch bleibt, wirkt automatisch charmanter. Die besten Verführer wissen: Timing schlägt Technik.
- Erkenntnis #1: Nicht jede Berührung wirkt gleich – der Moment entscheidet.
- Erkenntnis #2: Unterarm & Schulter sind die Königszonen subtiler Kontaktaufnahme.
- Erkenntnis #3: Auch wie du dich selbst berührst, beeinflusst die Wahrnehmung.
Und nun an dich: Wann hast du zuletzt erlebt, dass eine Berührung mehr Verbindung schuf als Worte? Poste gern deine Erfahrung oder Frage in die Kommentare!

Ist als Coach für die Partnersuche aktiv und tritt regelmäßig als Speaker auf Firmenevents auf
Wurde am 5.12.1988 in Dortmund geboren und leitet seit 2012 die Flirt University
Hatte schon Berichterstattungen von RTL bis zur New York Times, sein YouTube Kanal zählt 2.5 Millionen Aufrufe
Horst Wenzel, wohnt in Köln und bloggt mit seinem Team täglich über das Dating, das Kennenlernen und die Liebe.