Wie lässt sich eine Partnerschaft im Alter finden?
Fast alle wünschen sich einen festen Partner, mit welchem sie ihr restliches Leben gemeinsam verbringen. Nicht immer geschieht leider alles so, wie man es sich wünscht.
Während bei dem einen die Beziehungen in die Brüche geht, finden die anderen ihre große Liebe. Es wird geheiratet, man entscheidet sich für ein Grundstück, das gemeinsame Haus wird gebaut und man bekommt Familienzuwachs. Die Kinder werden älter. Je älter die Kinder sind, desto mehr Zeit haben wieder die Partner füreinander. Man genießt den Moment und die gemeinsame Zeit.
Leider reißt allerdings das Schicksal viele Menschen zu früh aus ihrem Leben. Autounfälle, schwere Krankheiten und andere Schicksale schlagen zu. Von Glück sprechen können jene, welche erst im hohen Alter zum Witwer oder zur Witwe werden. Noch schwerer fällt es einem dieses Schicksal anzunehmen, wenn der Partner noch relativ jung stirbt.
Danach folgt eine langwierige Trauerphase. Plötzlich ist man alleine. Es fällt schwer, sich in dieser neuen Situation zurechtzufinden. Wichtig ist es, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Je schwerer einem das Abschied nehmen fällt umso empfehlenswerter ist es, auch einen Therapeuten zu besuchen.
Folge auch unserem YouTube Kanal
Nach dem Tod
Regelmäßige Besuche auf dem Friedhof sind für die meistern Witwer und Witwen ein gängiges Mittel, um die Trauer zu verarbeiten. Je länger der Tod des geliebten Ehemannes oder der Ehefrau zurückliegt, desto mehr wächst auch der Wunsch, wieder von einer anderen Person geliebt zu werden. Jahrelang hat man sich das Bett geteilt. Nun legt man sich abends alleine schlafen und wacht morgens alleine auf. Keine einfache Situation.
Doch wie es das Schicksal will, ist der Friedhof nicht nur der Ort des Todes und der ewigen Stille. Menschen gehen tagtäglich ein und aus. Die Blumen müssen im Sommer häufig gegossen werden. Im Frühjahr und im Herbst werden die Gräber neu bepflanzt. Der Grabstein wird regelmäßig gesäubert.
Man kennt irgendwann die anderen Leute, welche ebenfalls regelmäßig die Gräber Angehöriger besuchen. Zaghafte Gespräche beginnen. Über die schwierige Auswahl bei den Grabsteinen. Darüber, dass die Preise bei den Blumen immer teuer werden. Ob sich eine Dauerpflege bei einem Gärtner lohnt. Über die nervigen Ameisen, welche sich teilweise in den Blumentöpfen einnisten. Nach und nach lernt man sich besser kennen. Es wird gegrüßt, gelächelt und freundlich zugenickt.
Während man sich immer wieder beim Gießen der Blumen trifft, verlagern sich irgendwann die Gesprächsthemen. Weg vom Thema Tod hin zum Leben. Es werden Geschichten über die eigenen Kinder erzählt, über das eigene Haus, den Hund und die Freizeit.
Dadurch geschieht es immer häufiger, dass tiefe Freundschaften und sogar neue Partnerschaften im Alter auf dem Friedhof entstehen.
Die neue Liebe finden auf dem Friedhof? Wirklich?
Das Kennenlernen auf dem Friedhof ist ein sehr langsames und gemächliches Kennenlernen. Man läuft sich häufig über den Weg. Während sich noch anfangs die Gesprächsthemen vor allem um das Thema Tod drehen, rücken mit der Zeit andere Gesprächsthemen in den Vordergrund. Gleichzeitig wissen die Gesprächspartner unglaublich viel voneinander, da natürlich auf einem Friedhof auch über die eigene Vergangenheit berichtet wird. Wie lange man verheiratet war, wie lange der Partner schon tot ist, all dies sind Dinge über welche geredet wird.
Viele verwitwete Menschen haben den Wunsch nach einem neuen Partner. Je älter man wird, desto schlimmer wird die Einsamkeit wahrgenommen. Doch Kontaktanzeigen in Zeitungen schreiben, das machen dann doch nur die Wenigsten. Was sollen denn die eigenen Kinder denken, wenn man sich nun im Alter nochmal auf Partnersuche begibt?
Friedhofbesucher teilen gemeinsame Erfahrungen. Immer mehr wird der Friedhof zum Treffpunkt mit anderen Menschen, welche das Gleiche erlebt haben. Man tauscht sich aus. Beide Parteien haben den schmerzlichen Verlust einer geliebten Person erfahren. Beide sind alleine und müssen sich plötzlich in ihren neuen Lebensumstand einfügen. Solche Gemeinsamkeiten schweißen zusammen und sorgen schnell für eine tiefe Verbundenheit.
Das Reden über alltägliche Dinge ist es, was Menschen ablenkt. Vor allem verwitweten Männern fällt es oft schwer, plötzlich den Haushalt alleine zu führen. Mit über siebzig Jahren noch zu lernen wie die Waschmaschine angeht fällt ist nicht einfach.
Diese Unbeholfenheit ist es auch, was bei Frauen das Gefühl auslöst, helfen zu wollen. Unverbindliche Treffen entstehen. Sei es, um ihm zu zeigen, wo sich das Fach für den Weichspüler und das Waschpulver befindet, oder um eine Fahrgemeinschaft zum Friedhof zu gründen. Oft steht bei diesen besonderen Begegnungen anfangs noch der Zweck im Vordergrund, welcher irgendwann tieferen Gefühlen weicht.
Ein schlechtes Gewissen dem verstorbenen Partner gegenüber?
Auf keinen Fall sollten verwitwete Menschen sich mit dem drückenden Gefühl des schlechten Gewissens plagen. Weshalb sollten Menschen den Rest ihres Lebens alleine verbringen, wenn der Partner gestorben ist? Wird schon zu Lebzeiten dieses Thema angesprochen stellt sich heraus, dass Eheleute und feste Partner sich im Falle des eigenen Todes für den Anderen wünschen, dass dieser den Tod gut verarbeitet und weiterhin ein glückliches Leben führt.
Dies schließt eine neue Partnerschaft im Alter mit ein. Niemand würde es sich erhoffen, dass der Partner ein Leben lang trauert und sich nie wieder auf eine neue Liebe einlässt. Den Tod eines geliebten Menschen zu verarbeiten ist schwierig. Dennoch ist das eigene Leben nicht vorüber. Diese Situation sollte so gut gehändelt werden, wie es möglich ist. Ein neuer Partner steht nicht im Widerspruch dazu, dass man um den verstorbenen Ehemann trauert. Ganz im Gegenteil. Es zeigt, dass man sein eigenes Leben weiterlebt, dass man nicht aufgegeben hat und man dennoch die Vergangenheit nicht vergisst.
Du wurdest von einem geliebten Menschen verlassen und weißt nicht, wie du mit dieser Situation umgehen sollst? Unsere Flirttrainer beraten dich gerne. In einem Einzelcoaching habt ihr alle Zeit der Welt um deine Lage zu besprechen.
Quelle:
Süddeutsche Zeitung vom 20.11.2015 „Liebe im Alter – Partnerbörse Friedhof“
Ich suche, eine Frau für leben,, meine hoppie, schwimmen und wandern und Laufen in Alter, Spiel, mir