Gibt es eigentlich die bedingungslose Liebe?
Wir alle träumen von der perfekten Beziehung. Von einer Beziehung mit einem Menschen, mit dem wir gemeinsame Interessenten haben. Mit dem die Urlaube einfach herrlich sind, weil wir dieselben Vorstellungen von Erholung haben. Eine Beziehung, in der auch der Alltag harmonisch läuft und es nicht immer wieder zu Streitereien wegen Kleinigkeiten kommt. Eine Partnerschaft, in der sich beide auf Augenhöhe begegnen, respektvoll behandeln und auf den anderen Rücksicht genommen wird. Einen Partner, der stets um unser Wohlbefinden besorgt ist, der uns den Rücken stärkt und freihält und der uns vor anderen verteidigt.
Doch ebenfalls einen Partner, der uns klar seine Meinung sagt, auch wenn diese mit nicht unserer d’accord geht. Einen Partner, der in der Lage ist, uns den Spiegel vorzuhalten und aufzuzeigen, wenn wir über die Stränge schlagen oder uns nicht angemessen verhalten, ohne dabei mit dem Finger auf uns zu zeigen, uns ein schlechtes Gewissen einzureden oder uns herabzuwürdigen.
Kurzum: Eine Partnerschaft der Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit, Wertschätzung und bedingungslosen Liebe.
Doch kann es eine solche Beziehung überhaupt geben? Oder ist dies letzten Endes doch nur eine Utopie?
Wie kann ich bedingungslos lieben?
Die bedingungslose Liebe fordert nicht. Sie ist nichts als eine echte, tiefe, pure Form der Liebe und beginnt immer bei dir selbst, deinem eigenen Ich.
Weshalb bei dir selbst?
Wer sich selbst nicht aufrichtig liebt, der kann weder eine andere Person voll und ganz lieben, noch deren Liebe annehmen.
Wir wollen erklären, weshalb dem so ist.
1. Weshalb wir anderen keine Liebe schenken können, wenn wir uns selbst nicht lieben
Gehen wir von folgendem Fall aus: Wir sind mit uns selbst und dem Leben, das wir führen, alles andere als zufrieden. Der Blick in den Spiegel morgens ist eine Qual. Auf der Straße vermeiden wir es, unser Spiegelbild in den Schaufenstern allzu genau zu betrachten. Zu schrecklich finden wir unsere Haut. Unsere Figur. Den Haarausfall. Unsere zu kleinen Brüste.
Ständig fahren wir aus der Haut wegen Nichtigkeiten. Wir wünschten, wir wären gelassener. Doch wir haben uns einfach nicht unter Kontrolle und ärgern uns regelmäßig über uns selbst. Wir trinken zu viel Kaffee und zu wenig Wasser und wissen dies ganz genau. In unserem Job fühlen wir uns nicht ausgeglichen. Urlaub am Meer haben wir seit Jahren nicht mehr gemacht. Wir fühlen uns mehr und mehr in einem Hamsterrad gefangen und scheinen keine Ausweg zu finden.
Und ja, auch hierfür verachten wir uns.
Nun lernen wir jemanden kennen. Und wir mögen diesen Menschen. Wir merken, dass wir unheimlich gut miteinander harmonieren. Wir können viel zusammen lachen. Gleichzeitig verstehen wir nicht wie derjenige uns für die Person lieben kann, die wir sind.
So kommt es, wie es kommen muss.
Wir entwickeln eine unheimlich stark ausgeprägte Verlustangst. Wir befürchten, dass der Partner eines Tages erkennt, was tief in unserem Inneren los ist und er uns verlässt. Als Folge dieser Verlustangst beginnen wir, zu klammern. Wir engen den Partner ein. Wir kontrollieren ihn. Reagieren schnell eifersüchtig. Wir sind nicht mehr wir selbst.
Das, was wir dem Partner schenken ist keine Liebe. Es ist eine krankhafte Aufmerksamkeit und eine Anhänglichkeit aus Angst, alleine gelassen zu werden.
2. Weshalb wir die Liebe anderer nicht annehmen können, wenn wir uns selbst nicht lieben
„Du bist wunderschön“, sein romantisches Kompliment hat uns natürlich sehr geschmeichelt. Und doch fragen wir uns immer wieder, was er in uns sieht. Wir entsprechen nicht unserer eigenen Wunschvorstellung von uns selbst.
Dem klassischen Schönheitsideal wollen wir ja nicht einmal entsprechen.
Aber wir erinnern uns sehnsüchtig an die Zeit zurück, in der wir 13 Kilos weniger auf die Waage gebracht haben und uns wesentlich wohler in unserer Haut gefühlt haben. Wir wünschen uns, dass unsere unreine Haut sich endlich einpendelt, schließlich sind wir bereits über 30 Jahre alt. Gleichzeitig machen sich erste Falten im Gesicht bemerkbar, die uns jeden Morgen in Panik versetzen. Über unseren schlaffen Po müssen wir erst gar nicht anfangen zu sprechen.
Die ersten Male ist es uns beim Sex extrem schwer gefallen, uns vor ihm auszuziehen und dabei auch noch irgendwie ansatzweise Selbstbewusstsein und Attraktivität auszustrahlen. Zu unwohl fühlen wir uns hierfür in unserer Haut.
„Nein“, denken wir uns. „Nein, er kann mich keinesfalls so lieben wie ich bin. Bestimmt sagt er das nur, um mir seine Enttäuschung über mich nicht zu zeigen, als er mich das erste Mal nackt gesehen hat.“
Wer sich selbst nicht liebt, begreift einfach nicht, dass ihn der andere tatsächlich so annimmt und dergestalt liebt, wie er ist.
Wir sehen: Ohne Selbstliebe ist bedingungslose Liebe nicht möglich.
Bedingungslose Liebe in einer Partnerschaft schließt die Mängel des anderen mit ein
Viel zu oft gehen zwei Menschen eine Beziehung miteinander ein, bei der einer von beiden direkt zu Beginn den Wunsch hat, den anderen zu verändern.
Häufig geht dieser Wunsch von der Frau aus.
Dabei bedeutet bedingungslose Liebe vor allem eines: Den Partner voll und ganz zu lieben. Dies umfasst ebenfalls seine Eigenheiten. Etwa, dass er immer wieder in bestimmten Situationen einen gewissen Satz sagt. Dass er die Eigenheit hat, alles Essbare voneinander zu trennen (bestes Beispiel ist hierfür die Milchschnitte). Dass er, was den Beruf anbelangt, keine großen Ambitionen hat.
Bedingungslose Liebe heißt, dass wir den anderen voll und ganz annehmen, wie er ist. Ohne den Wunsch zu hegen, ihn ändern zu wollen. Gleichzeitig bedeutet bedingungslose Liebe ebenfalls, dass sofern der Partner sich von sich aus ändern möchte, wir hinter ihm stehen und ihn hierbei unterstützen, anstelle beispielsweise seine Diät zu sabotieren.
Philosophisch betrachtet ist eine bedingungslose Liebe kaum möglich
Betrachten wir die bedingungslose Liebe philosophisch, wird schnell deutlich, dass wohl kaum ein Paar in unserem Bekanntenkreis bedingungslose Liebe an den Tag legt. Denn genau genommen bedeutet dies, dass die Liebe an wirklich keinerlei Bedingungen geknüpft ist.
Würdest du deinen Partner nach wie vor aufrichtig, von ganzem Herzen und bedingungslos lieben, wenn er dich schlägt? Wenn er gegenüber hilflosen Tiere Gewalt ausübt? Wenn er den verhassten Nachbarn tatsächlich totschlagen würden?
Unter diesem philosophischen Aspekt wird deutlich, dass bedingungslose Liebe wohl kaum tatsächlich praktiziert wird.
Fairerweise muss ergänzt werden, dass diese philosophische Ansicht nicht der Betrachtungsweise entspricht, die wir in unserem alltäglichen Wortgebrauch damit meinen.
Du hast schon lange nicht mehr aufrichtig geliebt? Dabei wünschst du dir nicht sehnsüchtiger als endlich wieder einen Menschen an deiner Seite zu haben?
Dann erkundige dich bei uns nach einem Flirtcoaching für Männer bzw. einem Flirtseminar für Frauen. Unsere Flirtprofis zeigen dir, wie es dir gelingt, in deinem Alltag mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen. Wir freuen uns auf deine Kontaktaufnahme.
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