Kämpfst auch du damit, „Nein“ zu sagen?
Nein sagen ist etwas, was wir bereits in unserer Kindheit während der Trotzphase erlernen. Egal, was die Eltern zu uns gesagt haben, etwa „zieh bitte deine Schuhe an“, „räum dein Kuscheltier wieder zurück“, oder auch „willst du heute zu deinem Brot einen Apfel“, unsere Antwort war stets ein lautes „Nein“.
Nicht alle Eltern wissen mit der Trotzphase ihres Kindes angemessen umzugehen. So erlernen wir bereits im junge Alter, wenn wir Grenzen austesten und einen eigenen Willen entwickeln, dass ein Nein stets auch Konsequenzen mit sich bringt. Konsequenzen in Form von Strenge, Liebesentzug oder Ignorieren. Wir lernen somit, dass ein Nein oftmals eine unangenehme Situation nach sich zieht.
Doch selbst wenn wir sehr liebevoll und mit viel Fürsorge aufgewachsen sind, müssen wir auch im Erwachsenenalter immer wieder feststellen, dass ein Nein zahlreiche Folgen nach sich ziehen kann, so das wir uns künftig zweimal überlegen, ob wir uns nicht doch zu einem Ja überreden lassen sollten.
Weshalb wir uns oftmals nicht trauen, nein zu sagen
Kommen dir die folgenden Gedankengänge vielleicht bekannt vor?
„Wenn ich nein sage…
- …wird der andere enttäuscht sein.“
- …wird auch er mir in Zukunft eine Gefallen abschlagen, um es mir heimzuzahlen“
- …kann man mir vorwerfen, ich sei egoistisch“
- …wollen andere nichts mehr mit mir zu tun haben“
- …wird es Streit geben.“
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass unsere größte Angst darin besteht, dass unser Gegenüber uns das Nein krumm nimmt und sich deshalb von uns abwendet.
Daher sollten wir uns unbedingt fragen: Kann der andere wirklich ein guter Freund gewesen sein, wenn er derart ablehnend uns gegenüber reagiert, nur weil wir gesagt haben, dass wir am Wochenende nicht mit ihm gemeinsam uns die Nacht um die Ohren schlagen wollen? Dass wir gerne alleine zum Sport gehen wollen? Dass wir Zeit für uns selbst brauchen und daher nein sagen?
Weshalb es vorteilhaft ist, auch mal nein zu sagen
Wieso sollten wir überhaupt Nein sagen lernen, wenn ein Nein doch mit derart vielen Konsequenzen verbunden sein kann? Nehmen wir unsere eigenen Bedürfnisse wahr und trauen uns, nicht immer zu allem ja zu sagen, kann ein Nein uns auch vor gewissen Begebenheiten schützen.
Sich nicht immer zu einer Zusage hinreißen zu lassen, kann dazu beitragen, dass wir uns nicht ausnutzen lassen. Auch unsere Selbstachtung steigt, weil unsere Gehirn merkt, dass wir auf unsere eigenen Wünsche Rücksicht nehmen.
Natürlich sollten wir nicht immer alles konsequent ablehnen. Es gehört zu einem positiven Charakter dazu, Verantwortung zu übernehmen und auch mal jemanden eine Gefallen zu tun, selbst wenn wir darauf nicht unbedingt Lust haben. Die Welt wäre wahrlich ein grausamer Ort, wenn alle Menschen immer nur ausschließlich an sich selbst denken würden. Machen wir dies jedoch ständig und ignorieren unsere eigenen Bedürfnisse, herrscht Handlungsbedarf. Jetzt müssen wir Nein sagen lernen.
Wie kann ich Nein sagen lernen?
Du willst das Nein sagen jetzt endlich lernen, weil in letzter Zeit deine eigenen Bedürfnisse stets viel zu kurz gekommen sind?
Dann wirst du dich darauf einstellen müssen, dass dein Umfeld gerade zu Beginn sehr verhalten darauf reagieren wird. Insbesondere dann, wenn die Menschen gewohnt sind, dass du zu allem Ja und Amen sagst. Denn dann rechnen sie absolut nicht mit einer Absage oder Zurückweisung deinerseits. Sie fühlen sich überrumpelt und wissen oft nicht, mit diesem Nein umzugehen. Vielleicht bekommst du dann den Vorwurf zu hören, egoistisch zu sein. Deine ursprünglichen Befürchtungen scheinen sich also zu bewahrheiten.
Tatsächlich haben wir es allerdings nur mit einer Überforderung des Gegenübers zu tun.
Übrigens: Wirft das Gegenüber uns vor, egoistisch zu handeln, agiert das Gegenüber genauso egoistisch. Denn er oder sie erwartet etwas von uns, was wir ablehnen. Die andere Person konnte somit ihre eigene Wünsche nicht durchsetzen und ist als Folge eingeschnappt. Die andere Person muss sich erst daran gewöhnen, dass wir nicht mehr ständig ihr alle Wünsche erfüllen.
Gerade wenn wir dabei sind zu lernen, Nein zu sagen, wird uns dies zu Beginn noch schwerfallen. Hier kann es helfen, sich vor Augen zu führen, dass wir das Recht haben, etwas abzulehnen, zu verweigern oder abzusagen. Wir können dies begründen, müssen aber nicht. Worauf wir verzichten sollten ist, uns hierfür zu entschuldigen. Warum sollten wir den anderen um Entschuldigung dafür bitten, dass wir ihn nicht zu einem Opernbesuch begleiten, wenn uns derartige Veranstaltungen langweilen und somit Geldverschwendung für uns sind?
Entschuldigen wir uns bei unseren Gegenüber, vermitteln wir diesem (und auch unterbewusst uns selbst), dass unser Nein etwas Schlechtes ist, was wir eigentlich nicht sagen dürften.
Wenn du dich in einem Gespräch befindest und du um etwas gebeten wirst, was dir absolut missfällt, was du wirklich gar nicht möchtest, was dir komplett widerstrebt, dann höre auf diese Gefühle und lass dich nicht zu einem Ja hinreißen.
Manchmal werden wir von unserem Gegenüber auch mit einem Vorschlag komplett überrumpelt. Und zwar gänzlich. Wir haben absolut nicht mit dieser Bitte gerechnet und wissen daher in diesem Moment auch nicht, wie wir reagieren sollen. Obwohl wir eher zu einem Nein tendieren, sind wir uns selbst noch unsicher. Hier kann es helfen, um Bedenkzeit zu bitten. Etwa „Das kann ich so direkt noch nicht sagen, ich gebe dir morgen Bescheid“.
Wann sollte ich Nein sagen und wann ist ein Ja angemessen?
Es geht im Leben nicht darum, alles abzulehnen und ab heute nur noch ein zu sagen. Wie bereits erwähnt: Stünde ein jeder jedem anderen ablehnend gegenüber, wäre unsere Welt sehr kaltherzig.
Stattdessen geht es darum, auf die eigenen Bedürfnisse zu hören und für sich abzuwägen, ob wir nur ja sage, weil der andere uns ein schlechtes Gewissen einredet, oder ob wir aus freien Stücken heraus zusagen.
Natürlich gibt es auch Situationen, bei denen wir Ja sagen, obwohl uns nicht wirklich danach zumute ist Wohl jeder kann sich etwas besseres vorstellen, als an einem Samstagmorgen Möbel bei einem Umzug zu schleppen, die Reifen am Auto der Elter zu wechseln oder für zwei Wochen die Pflanzen de Nachbarn zu gießen, wofür wir einen riesigen Umweg nach der Arbeit fahre müssen.
Anderen Menschen einen Gefallen zu tun zeugt davon, dass wir ein sozialer Mensch sind, der gerne anderen hilft.
Über ein Nein sollten wir dann nachdenken, wenn wir das Gefühl haben, für diese Hilfsbereitschaft ausgenutzt zu werde oder wenn wir uns zu viel zumute und merken, dass wir selbst auf der Strecke bleiben.
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