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Ist er ein Muttersöhnchen? Über die Schwierigkeiten einer Beziehung

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Was, wenn die engste Beziehung zu einer Frau immer die sein wird, die er zu seiner Mutter hat?

Muttersöhnchen – ein Begriff, den ein jeder schon einmal gehört hat. Beschrieben wird damit ein Mann, dem es nicht gelungen ist, sich während der Partnerschaft von seiner Mutter abzukapseln. Ein Prozess, der normalerweise ganz natürlich während der Teenager-Zeit stattfindet.

Das Alter des Mannes spielt hierbei keine Rolle. Ein 30 Jähriger kann genauso ein Muttersöhnchen sein wie ein 50 Jähriger. Lässt sich ein solcher Mann auf eine Partnerschaft ein, bedeutet dies noch lange nicht, dass es ihm dadurch gelingt, sich von seiner Mutter zu lösen.


Woran lässt sich erkennen, dass er ein Muttersöhnchen ist?

Anzeichen dafür, dass er sich nie von seiner Mutter losgelöst hat ist, dass sie einen sehr starken Einfluss auf sein Leben nimmt. Bei allen wichtigen Entscheidungen, die sein Leben betreffen, ist die Mutter stets die erste Ansprechpartnerin.

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, Eltern um Rat zu bitten. Auch dann nicht, wenn wir selbst längst erwachsen sind. Der Fakt, dass unsere Eltern zwanzig bis vierzig Jahre älter sind als wir sorgt dafür, dass sie einfach mehr Lebenserfahrung gesammelt haben, die uns stellenweise noch fehlt.

Kritisch wird es, wenn er seit Jahren in einer festen Beziehung lebt, die Ansprechpartnerin allerdings nach wie vor seine Mutter ist, anstelle seine Partnerin.

Wird bezüglich des Hauskaufs, der Aufnahme eines Kredits oder der beruflichen Zukunft immer ausschließlich zuerst mit der Mutter gesprochen und anschließend das Ergebnis der Partnerin präsentiert, fühlt diese sich außen vor. Sie wurde bei der Entscheidungsfindung mal wieder ausgeschlossen, obwohl sie diejenige ist, die das Leben mit diesem Mann teilt.

Führst du eine Beziehung mit einem Muttersöhnchen

Wenn die Mutter zur Paartherapeutin wird

Genauso schlimm und unangemessen wird es für die Partnerin, wenn die Mutter des Mannes von ihm um Rat bezüglich der Beziehung gebeten wird. Sei es, weil er nicht weiß, wie er mit einem Streit umgehen soll, er sich bezüglich der gemeinsamen Zukunft unsicher ist oder es ein großes Diskussionsthema zwischen dem Pärchen gibt.

Hier sollte die erste Ansprechpartnerin immer die Ehefrau bzw. die Partnerin sein, denn sie ist schließlich auch die Betroffene. Zumal die Beziehungsprobleme die Mutter auch einfach nichts angehen, auch wenn sie sich noch so sehr dafür interessiert.

Was führt dazu, dass Männer eine derartige Beziehung zu ihrer Mutter haben?

Häufig, aber natürlich nicht immer, hat es einem Muttersöhnchen in der Kindheit und Jugend an einer Vaterfigur gemangelt. Söhne von Alleinerziehenden sind somit besonders häufig betroffen. Sie sind damit groß geworden, dass stets die Mutter die Person ist, die immer einen guten Ratschlag parat hat.

Alleinerziehende kämpfen zudem nicht selten mit einem schlechten Gewissen, eben weil der Sohn ohne einen Vater aufwächst. Um diese Gewissen zu kompensieren, wächst das Kind oftmals überbehütet auf. Jeder Wunsch wird dem Sohnemann von den Augen abgelesen, um es „wieder gut zu machen“, dass er keinen Vater hat.

Das Kind wächst somit mit dem sicheren Wissen auf, dass die Mutter jederzeit alles für ihn tun würde.

Daneben gibt es eine weitere Ausgangssituation, die dazu führt, dass der Mann eine zu enge Bindung zu seiner Mutter entwickelt. Fehlt der Vater, etwa weil er verstorben ist oder sich hat scheiden lassen, kann es geschehen, dass der Sohn in die Rolle des Vaters tritt.

Er bekommt das Gefühl, sich um die Mutter kümmern zu müssen. Er kümmert sich um die wichtigen Belange im Haus, sorgt dafür, dass der Rasen stets frisch gemäht ist und wechselt die Reifen am Auto der Mutter. Doch dabei bleibt es nicht. Irgendwann werden gemeinsam Urlaube gebucht.

Kommt dieser Mann nun in eine Beziehung, tut sich in ihm das Gefühl auf, seine Mutter alleine zu lassen. Ihn plagt das schlechte Gewissen. Aus diesem Grund telefonieren sie beinahe jeden Abend miteinander und er verbringt jeden Samstag bei ihr, um nach dem Rechten zu sehen.

Weshalb Partnerschaften mit Muttersöhnchen an den Nerven zerren

Wie bereits erklärt ist es für die Partnerin mehr als frustrierend, bei wichtigen Entscheidungen stets außen vor gelassen zu werden und zu wissen, dass er diese stattdessen mit seiner Mutter besprochen hat. Mischt die Mutter sich noch zudem in die Beziehung ihres Sohnes ein, führt dies zu zusätzlichen Konflikten.

Darüber hinaus gibt es weitere Punkte, die eine Beziehung mit einem Muttersöhnchen sehr kompliziert werden lassen.

So fordern betroffene Männer häufig von ihrer Partnerin ein, dass auch diese in eine Art Mutterrolle schlüpft und dieser nachkommt. Er will, dass die Partnerin sich um ihn kümmert, völlig egal, ob sie gerade sehr erschöpft von der Arbeit nach Hause kommt oder enorm unter Stress steht.

Auch Konfliktsituationen mit Muttersöhnchen sind schwierig. Viele Männer haben keine fruchtbare Streitkultur kennengelernt. Anstelle ruhig zu bleiben und Begebenheiten sinnvoll ausdiskutieren zu können, schmollen sie oder blocken ab. Beleidigt ziehen sie sich zurück und verhalten sich, wie es auch nicht anders zu erwarten ist, wie ein bockiges Kind, das seinen Willen nicht bekommt.

Dazu gesellt sich der Fakt, dass es häufig an Loyalität gegenüber der Partnerin mangelt. Kritisiert die Mutter die Partnerin oder vertritt die Mutter eine andere Meinung, wird der Mann häufig sehr wankelmütig in seiner Entscheidung. Nicht selten stellt er sich am Ende auf die Seite der Mutter, die Partnerin fühlt sich wiederum unverstanden und im Stich gelassen.

Kann eine Beziehung mit einem Muttersöhnchen funktionieren?

Das Band zwischen Muttersöhnchen und Mutter ist eng. Sehr eng sogar. Ob eine Beziehung funktionieren kann hängt sowohl von der Frau, dem Mann als auch der Mutter ab. Erst, wenn alle in dieser Konstellation erkennen, dass keiner richtig glücklich ist, wird sich etwas verändern. Sowohl Mutter als auch Sohn müssen bereit sein, Dinge zu verändern. Liegt diese Bereitschaft allerdings nicht vor, steht die Beziehung unter einem schlechten Stern.

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