Sie öffnet ihre Arbeitstasche und plötzlich findet sie ihn.
Ein Lächeln fährt ihr über das Gesicht. Aufmerksam liest sie sich die Zeilen durch, ihre Augen strahlen vor Glück. Sie springt von ihrem Schreibtischstuhl auf, lässt alles stehen und liegen und rennt, so schnell sie kann, zu deiner Wohnung. Sie klingelt, du öffnest die Türe und sie fällt dir um den Hals.
Ungefähr diese Reaktion erhoffst du dir, wenn sie sich deinen Liebesbrief durchliest in dem du ihr gestehst, dass du schon seit vielen Jahren heimlich in sie verliebt bist.
Doch ist es tatsächlich ratsam, die eigenen Gefühle in einem Liebesbrief zu gestehen?
Unterschiedliche Formen des Liebesbrief
Ein Liebesbrief kann herrlich romantisch sein, er kann allerdings auch vieles zerstören.
Entscheidend ist, in welchem Verhältnis ihr zueinander steht und was du mit deinem Liebesbrief beabsichtigst. Wollen wir doch im Folgenden die unterschiedlichen Arten eines Liebesbriefs genauer unter die Lupe nehmen.
Der Liebesbrief, der wieder frischen Wind in die Beziehung bringt
Ihr seid bereits seit mehreren Jahren zusammen? Je länger die Partnerschaft bereits besteht, desto mehr schleicht sich der Alltag ein. Grundsätzlich sind Alltag und Routinen nichts Negatives. Im Gegenteil. Es gibt wirklich schöne Routinen, die sich von alleine in einer langjährigen Partnerschaft entwickeln.
So etwa, dass er ihr jeden Morgen eine Tasse heißen Kaffee ans Bett stellt. Oder dass sie ihm jeden Abend liebevoll die Arbeitstasche vorbereitet, damit er morgens nicht in Stress gerät.
Manchmal läuft ein Pärchen allerdings auch Gefahr, dass die Beziehung etwas Selbstverständliches wird. Während zu Beginn der Partnerschaft gar nicht oft genug gesagt werden kann, wie sehr wir einander lieben, nimmt dies mit der Zeit mit den Jahren ab.
Gerade dies können wir in einem Liebesbrief nachholen. Dort hast du die Chance, deine Gefühle zu verschriftlichen. Ihr zu sagen, was du an ihr liebst. Nochmals an den Moment erinnern, in dem du sie kennengelernt hast.
Der Liebesbrief als Entschuldigungsform
Manchmal streiten wir uns wegen bedeutsamer Dinge, manchmal wegen Kleinigkeiten. Was bleibt ist ein bedrückendes Gefühl, das sich negativ auf die Stimmung auswirkt. Selbst, wenn wir uns nach der Meinungsverschiedenheit entschuldigt haben dauert es noch seine Zeit, bis es sich wieder anfühlt wie vorher.
Die Schwierigkeit beim Streiten besteht darin, dass wir uns gegenseitig in Rage reden. Irgendwann sind wir an dem Punkt angelangt, dass keiner den anderen mehr zu Wort kommen lässt. Stattdessen wird der andere ständig unterbrochen und der Tonfall ist mittlerweile so laut, dass sogar die Nachbarn Wort für Wort der Diskussion folgen können.
Sobald der andere etwas sagt, wollen wir uns verteidigen und die Schuld zurückweisen.
Normal miteinander sprechen ist auf diese Art und Weise nicht möglich.
Nicht selten, wenn wir uns anschließend entschuldigen wollen, kommt es direkt zum nächsten Streit, da die Emotionen wieder aufkochen. In genau diesem Fall kann die Entschuldigung der Liebesbrief die ideale Form sein, um den eigenen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Hier können wir unsere Entschuldigung verschriftlichen und unsere Gedanken niederschreiben, ohne dass wir dabei unterbrochen werden.
Wichtig ist bei der Entschuldigung per Liebesbrief, dass du ihr oder ihm keine Vorwürfe machst. Vorwürfe sind bei einer Entschuldigung absolut Fehl am Platz.
Wir alle kennen Entschuldigungen in Form von „Es tut mir leid, aber…“.
Dies ist keine Entschuldigung! An dieser stelle wollen wir dem anderen nur wieder die Schuld zuweisen, ohne dass der andere sich wehren kann.
Der Liebesbrief, der die Liebe gesteht
Und dann gibt es noch die dritte Art von Liebesbrief. Die Art, woran viele von uns wahrscheinlich als erstes bei dem Wort „Liebesbrief“ denken.
Wir stellen vor: Der Brief, in dem wir unsere eigenen Gefühle gestehen.
Die Dame unserer Begierde weiß noch nicht, dass wir ein Auge auf sie geworfen haben. Vielleicht haben wir schon manchmal in unserer Mittagspause mit ihr gequatscht, vielleicht haben wir noch nie ein Wort miteinander ausgetauscht. Fest steht, wir haben Gefühle für sie entwickelt.
Aber weil wir extrem schüchtern sind und uns nicht trauen, aktiv auf sie zuzugehen, wollen wir in Schriftform von unseren Gefühlen berichten. Also setzen wir uns an unseren Schreibtisch, klappen den Laptop auf, öffnen Word und beginnen zu tippen. Wir schreiben all das rein, was wir ihr so gerne eigentlich von Angesicht zu Angesicht sagen wollen.
Und dann? Was geschieht als nächstes?
Natürlich hoffen wir, dass sie den Liebesbrief liest und ihr es wie Schuppen von den Augen fällt, dass sie uns ebenfalls liebt. Friede, Freude, Eierkuchen. Happy End. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Aber ist das tatsächlich so?
Leider wird höchstwahrscheinlich das genaue Gegenteil von dem eintreten, was wir uns erhoffen. Sie wird den Brief auf ihrem Schreibtisch oder in ihrem Briefkasten entdecken, ihn sich durchlesen und erst einmal viele Fragezeichen im Gesicht haben. Von welchem Unbekannten soll dieses Schreiben überhaupt sein? Wird sie etwa gestalkt?
Möglicherweise weiß sie auch sofort, dass der Liebesbrief von dir stammt. Und dann? Hat sie keine Gefühle für dich, wird sie sich auch durch diese Zeilen nicht in dich verlieben. Das einzige, was passiert ist, dass es sich zukünftig mehr als komisch anfühlt, wenn ihr aufeinander trefft.
Ändere dein Verhalten, anstelle ihr einen Brief zu schreiben
Wenn du möchtest, dass sie sich in dich verliebt, solltest du deinen Umgang mit ihr verändern, anstelle einen Liebesbrief zu schreiben.
Wie verhältst du dich denn derzeit überhaupt, wenn ihr euch trefft? Wie ein guter Kumpel? Dann darfst du dich nicht wundern, dass sie in die auch nur einen guten Kumpel sieht. Du steckst ziemlich tief in der Freundschaftszone, und da ist es verdammt schwer wieder herauszukommen.
Männer enden dann als bester Freund, wenn es an sexueller Anziehung mangelt. Diese entsteht übrigens nicht nur rein durch das Äußere, sondern auch durch dein Verhalten. Traust du dich, sie zu necken? Ziehst du sie manchmal im Spaß auf? Hast du dich je getraut und ihr ein Kompliment gemacht, wie gut sie in dem kurzen Kleid aussieht?
Denn das ist es, das den Unterschied zwischen ihrem besten Kumpel und ihrem Lover ausmacht.
Dir ist während des Lesens dieser Zeilen bewusst geworden, dass auch du immer wieder als bester Kumpel endest? Schon so oft hast du gehört „wenn doch nur mehr Männer so wären wie du.“, und dennoch bist du Single? Dann erkundige dich bei uns nach einem Flirtcoaching. Unsere Flirtprofis zeigen dir, wie du in deinem Alltag erfolgreich attraktive Frauen kennenlernst. Damit auch du endlich glücklich wirst. Wir freuen uns auf dich.
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