Du hast Angst vor Nähe?
Viele von uns sind selbst betroffen oder wurden schon einmal mit einer betroffenen Person konfrontiert: Scheinbar alles steuert auf eine feste Beziehung zu. Beide mögen sich, man kommt sich näher, und plötzlich wird einem erklärt: „Es tut mir leid, aber ich kann mich nicht fest binden“. Das ist es gewesen. Und danach hören wir nie wieder etwas von dieser Person.
Du kennst dieses Szenario? Dann bist du wahrscheinlich an eine Person geraten, die an Bindungsangst leidet. Wir erklären, worum es sich hierbei handelt und wie Betroffene dagegen ankommen können.
Was bedeutet es, an einer Bindungsangst zu leiden?
Der Name „Bindungsangst“ drückt schon sehr gut aus, welches Problem Betroffene haben: Es fällt ihnen schwer, eine feste Partnerschaft einzugehen und sich wirklich darauf einzulassen.
Bindungsangst kann sich auf sehr verschiedene Weisen äußern. Oftmals bedeutet diese Angst nicht, dass Betroffene keine Partnerschaften eingehen, sondern dass sie sich durchaus auf eine Beziehung einlassen, jedoch durch ihr Verhalten maßgeblich dazu beitragen, dass die Partnerschaft gar nicht funktionieren kann.
Folgendes Verhalten wirst du an einer Person vorfinden, die Probleme mit Bindungsängsten hat:
Er oder sie spricht nicht über die Themen, die ihn beschäftigen: Viele Personen, die Bindungsängste haben, teilen ihrem Partner nicht ihre wahren Gefühle mit. Ihnen ist es einfach nicht möglich, den anderen an sich heranzulassen.
Er oder sie spricht nicht über eine gemeinsame Zukunft. Generell wird eigentlich gar nicht über die Zukunft gesprochen. Auch Dinge wie Urlaube oder andere Dinge zu planen fällt mit ihm oder ihr sehr schwer, da er sich nicht auf etwas fest einlassen möchte, das noch so weit in der Zukunft liegt.
Menschen mit Bindungsangst ziehen sich oft zurück und melden sich tagelang nicht. Sie lassen einfach nichts von sich hören, als seien sie vom Erdboden verschluckt.
Der Umgang mit Kleinigkeiten
Er oder sie regt sich über Kleinigkeiten auf? Auch dies kann ein Symptom von Bindungsangst sein. Selbst wegen absoluten Nichtigkeiten werden Diskussionen und Streitereien heraufbeschworen. Dadurch erreicht der oder die Betroffene, dass in der Partnerschaft wieder verstärkt emotionale Distanz herrscht.
Warum haben diese Menschen Probleme damit, sich fest an jemanden zu binden?
Die Ursachen für Bindungsängste sind zahlreich. Viele der Betroffenen wünschen sich eigentlich einen festen Partner an ihrer Seite, haben jedoch auch gleichzeitig Angst, dass eine Partnerschaft sie zu sehr in ihren Freiräumen einschränkt. Dass eine Beziehung nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass beide ständig aufeinander sitzen sondern auch Dinge ohne den Partner unternehmen, ist vielen nicht bewusst.
Wieder andere scheuen sich vor der Verantwortung, die mit einer Partnerschaft einher kommen kann. Besonders, wenn der Partner vielleicht Kinder in die Beziehung mitbringt, ist die Angst groß, in die Rolle des „Ersatzvaters“ oder der „Ersatzmama“ gesteckt zu werden und dieser nicht gerecht zu werden.
Wie entsteht Bindungsangst überhaupt?
Wie kommt es, dass manche Leute Probleme damit haben, sich voll und ganz auf eine Beziehung einzulassen? Die Ursprünge der Bindungsangst können beispielsweise in der Kindheit liegen. Wer in jungem Alter miterlebt, wie seine Eltern sich scheiden lassen und sich danach eine wahre Schlammschlacht liefern, oder wie die Mutter Abend für Abend weinend auf dem Bett sitzt, der verknüpft das Thema „Ehe“ und „Beziehung“ nicht mit positiven Eigenschaften, sondern verbindet damit negative Gefühle wie „Stress“, „Wut“, „Trauer“ und „Zukunftsängste“.
Häufige Auslöser für die Angst vor der Bindung
Ein ähnlicher Auslöser für die Bindungsangst kann darin bestehen, dass der Betroffene immer wieder bei Freunden und Bekannten Trennungen miterlebt, die auf sehr böse Weise enden.
Möglicherweise hat der Betroffene in der Vergangenheit auch eine Freundschaft geführt, die ihm alles andere als gut bekommen ist, weil die Freundschaft nur aus „nehmen“, nie aus „geben“ bestanden hat. Der Betroffene hat die Erfahrung gesammelt, sich immer nach dem anderen richten zu müssen, sich dessen Wünschen beugen zu müssen und seine eigenen Bedürfnisse immer hinten anzustellen.
Ebenfalls kann die Unfähigkeit, sich auf eine Partnerschaft einzulassen daher rühren, dass derjenige Angst hat, etwas im Leben zu verpassen. Schließlich könnte es ja sein, dass er jemanden trifft, der noch besser passt, der noch besser aussieht, der ihn noch besser versteht etc.
Mangelnde Selbstliebe als Grund für Bindungsangst
Doch auch mangelnde Selbstliebe stellt oft den Grund für die Bindungsangst dar. Wer sich selbst nicht akzeptiert und liebt, dem fällt es schwer zu begreifen, dass andere ihn so lieben, wie er ist. Selbst die größten Liebesschwüre kann er nicht glauben, wie auch? Wer sich selbst nicht liebt, der kann auch die Liebe andere nicht annehmen. Denn wie sollten andere ihn schon lieben können, wer er dies selbst nicht tut?
Was kann gegen Bindungsängste unternommen werden?
Wichtig ist, dass dem Betroffenen überhaupt bewusst wird, dass er an einer Bindungsangst leidet. Denn oftmals sind sich diese Menschen gar nicht im Klaren über ihr Problem. Werden sie gefragt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen, so sind dort nicht selten Worte wie „Heiraten“, „Haus bauen“ und „Kinder bekommen“ zu hören. Nur in der Realität tritt dieser Fall niemals ein, denn sobald es zu einem solch ernsten Schritt kommt, sind diese Personen weg und lassen nie wieder etwas von sich hören.
Werde die Angst den falschen Partner ausgewählt zu haben los
Auch die Frauen oder Männer die klagen, dass sie immer an die Falschen geraten, leiden oftmals an Bindungsangst. „Er fliegt nächsten Monat für ein Jahr nach Australien“ oder „Sie wechselt ihren Job und zieht daher in einer andere Stadt“ sind in diesem Zusammenhang keine komischen Zufälle. Stattdessen fühlen sich bindungsscheue Menschen immer zu genau den Menschen hingezogen, bei denen sie wissen, dass erst gar keine feste Partnerschaft zustande kommen wird.
Derjenige, der Probleme mit Bindungsangst hat, muss sich dies somit selbst vor Augen führen und sich dabei fragen, wovor er sich eigentlich fürchtet. Dieser Schritt fällt vielen sehr schwer, da dies Ehrlichkeit zu sich selbst erfordert. Und wer gesteht sich schon gerne seine Ängste und Schwächen ein?
Selbstreflexion: Sich selbst fragen, worin eigentlich unsere Angst begründet liegt
- Haben wir Furcht, dass eine potentielle Beziehung in die Brüche gehen könnte und wir an der Trennung leiden wie ein Hund?
- Haben wir Angst, dass wir durch eine Beziehung andere soziale Kontakte, sprich, den Freundeskreis, vernachlässigen?
- Glauben wir, dass wir der Verantwortung nicht gewachsen sind, eine funktionierende Beziehung zu führen?
Denn nur, wenn Ursachenforschung betrieben wird, kann derjenige, der an der Bindungsangst leidet, diese auch bekämpfen.
Wichtig ist es, dass der Partner von Beginn an eingeweiht ist und sich im Klaren darüber ist, dass er eine Partnerschaft mit einer Person führt, die an Bindungsangst leidet. Dieses Verständnis hilft beiden Seiten auf die Wünsche, Bedürfnisse sowie die Ängste des jeweils anderen einzugehen. Eine glückliche Beziehung zu führen mit einer Person, die sich im Grunde in festen Partnerschaften sehr unwohl fühlt, kann ein langer und steiniger Weg sein. Doch wenn beide wirklich diese Beziehung wollen, dann kann dies funktionieren.
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