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Hilfe, Liebesentzug und emotionale Erpressung in der Partnerschaft

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Liebesentzug in der Beziehung
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Wenn du mich wirklich lieben würdest…

Autsch. Fällt ein derartiger Satz in einer Beziehung, befinden wir uns an einem gefährlichen Punkt. Durch Aussagen wie diese wird der Partner emotional unter Druck gesetzt. Er oder sie will uns zu etwas bewegen, was eigentlich gegen unseren Willen geht. Folgen wir nicht gehorsam, drohen Streitigkeiten und Liebesentzug. Nur, wenn der andere dem Willen nachkommt, wird er belohnt.

Nicht selten fügt der Partner sich. Für Außenstehende ist dies meist völlig unverständlich. Der Betroffene hingegen denkt gar nicht weiter darüber nach. Er fügt sich. Weil er den Partner weder enttäuschen noch verletzten will.


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Doch hat der Manipulierte sich einmal manipulieren lassen, wird es zukünftig zu derartigen Situationen immer häufiger kommen. Schließlich weiß der andere jetzt, dass sich der Partner in seinem Verhalten beeinflussen lässt.

Auch der  manipulierende Partner ist Opfer

Emotionale Abhängigkeit besteht in diesem Fall auf beiden Seiten. Derjenige, der sich manipulieren lässt hat Angst vor den möglichen Konsequenzen, sollte er sich nicht dem Willen des Partners beugen. Sei es Liebesentzug, Streit oder Diskussionen. Die Person, die sich manipulieren lässt hat Angst, den anderen im schlimmsten Fall zu verlieren, wenn er dessen Wünsche nicht erfüllt.

Doch auch derjenige, der manipuliert, ist nicht mit sich im Reinen. Ihm reicht die Liebe des Partners in der bisherigen Form nicht mehr aus. Er braucht die Bestätigung des Partners wie die Luft zum Atmen.

Häufig redet der Erpresser dem Opfer Schuldgefühle ein.

  • Ich habe so vieles für dich aufgegeben…meinen Heimatort, meinen Job, meine Freunde…
  • Ich mache jeden Tag so viel für dich! Und du? Du gibst nichts zurück!
  • Du kannst gerne gehen, aber dann musst du niemals wieder hier her kommen.
  • Das bedeutet es also für dich, für jemanden da zu sein?
  • Warum schaffen das alle anderen, aber du nicht?
  • Und ich dachte, du würdest mich wirklich lieben…

Vorwürfe dieser Art können manchmal, wenn wir uns in Rage geredet haben, unbedacht fallen. Sind derartige Vorwürfe und Ausdrucksweisen allerdings bereits fester Bestandteil der Kommunikation, steht es nicht gerade rosig um die Partnerschaft.

Liebensentzug in der Partnerschaft

Liebesentzug, wie sieht dieser überhaupt aus?

Liebesentzug äußert sich nicht unbedingt im Sexentzug. Schweigen wir den Partner tagelang an und wechseln kein Wort, ist dies genau gleich einzustufen.

Umgekehrt belohnen wir den Partner, wenn er „spurt“. Beispielsweise indem wir ihn loben, wieder beachten, mit ihm schlafen, mit ihm reden oder wieder finanziell unter die Arme greifen.

Durch Liebesentzug gaukeln wir dem Partner vor, dass er die vermeintliche Wahl habe. Ja, wir könnten uns jetzt mit dem Freund treffen, den der Partner absolut nicht ausstehen kann. Doch es ist klar, dass wenn wir dies machen, dann heute Abend das gemeinsame Essen gehen mit dem Partner nicht stattfinden wird. Tatsächlich haben wir also keine Wahl.

Wir könnten in der Theorie alles haben, was wir uns wünschen:

Einen gut gelaunten Partner, eine harmonische Stimmung, einen liebevollen Umgang miteinander. Wenn wir uns denn immer dem Willen des anderen beugen. Aber ist dies eine glückliche und ausgeglichene Partnerschaft?

Häufig hat die erwachsene Frau/ der erwachsene Mann dieses Verhalten bereits in der Kindheit gelernt. Etwa, dass das Kind angeschwiegen wird, wenn die Noten in der Schule nicht gestimmt haben. Dass nur mit dem Kopf geschüttelt wurde und sich anderen Dingen gewidmet wurde, wenn das Kind sich schlecht benommen hat. Das, was sie in ihrer Kindheit gelernt hat, wendet sie nun auch in ihrer Partnerschaft an, wodurch sie diese ungewollt zerstört.

Das Schweigen als Strafe

Nach einem Streit spricht sie mehrere Tage kein Wort mit dir? Etwas Schlimmeres gibt es kaum!

Ziehen wir uns nach einem Streit ein wenig zurück, etwa indem wir zum Sport gehen, handelt es sich um ein vollkommen normales Verhalten. Dadurch verschaffen wir uns selbst den nötigen Raum, um über die vorangegangene Diskussion nachzudenken und uns eine eigene Meinung zu bilden. Hierbei handelt es sich allerdings nur um einen Rückzug für einige Stunden.

Anders gestaltet es sich, wenn sie ihr Schweigen tatsächlich für mehrere Tage durchzieht. Hier geht es nicht darum, die eigenen Gedanken zu sortieren. Sie trägt einen Machtkampf mit dir aus. Sie weiß, dass du irgendwann auf sie zugehst, weil du die unangenehme Stille nicht mehr erträgst.

Wir betteln förmlich darum, wieder ihre Aufmerksamkeit zu erhalten.

Kann es helfen, mit ihr zu sprechen?

Manchmal gewöhnen wir uns toxische Verhaltensweisen an, die uns nicht immer bewusst sind. Ist sie allerdings damit groß geworden, den Liebesentzug als Machtinstrument zu nutzen, wird es mit Sicherheit eine lange und herausfordernde Reise für sie, dieses Verhalten abzulegen.

Natürlich solltest du unbedingt mit ihr reden und ihr erklären, wie sehr dich ihr Verhalten verletzt.

Fairerweise müssen wir an dieser Stelle allerdings ebenfalls erwähnen, dass wenn sich toxische Muster derart tief in eine Beziehung eingegraben haben, diese nur schwer wieder aus einer Partnerschaft herauszulösen sind.

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