Trennung mit Kindern – Was ihr jetzt unbedingt beachten solltet!
Eine Trennung oder Scheidung ist für niemanden schön. Weder für das (un)verheiratete Paar, noch für die Kinder. Eine Trennung mit Kindern ist natürlich komplizierter, als solch eine bei einem kinderlosen Paar. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich am besten gegenüber deinen Kindern verhältst und wie ihr das Beenden der Beziehung auf keine schmutzige Art und Weise beenden könnt, sodass die Kinder weniger leiden müssen.
Das entscheidende Gespräch mit den Kindern
Die Trennung/Scheidung ist für euch zu 100% sicher, so dass eure Partnerschaft oder Ehe keinen Sinn mehr hat. Klar, haben euch sicher eure Kinder in den Nächten gehört, in denen ihr einen Streit nach dem anderen ausgetragen habt. Doch jetzt wird es ernst. Nun müsst ihr vor eure Kinder treten und ihnen vermitteln, dass Mama und Papa sich schon länger nicht mehr lieben. Dass sie ihr Eheversprechen brechen müssen und getrennte Wege gehen wollen.
Das ist gar nicht mal so einfach, oder? Ganz klar ist hierbei, dass man die Kinder nicht zu sehr fordern sollte, allerdings auch nichts verschönigen darf. Wie also sieht jetzt das optimale Gespräch aus?
Zunächst ist darauf zu achten, dass ihr einen ruhigen Ort aussucht, wo ihr euch in entspannter Atmosphäre unterhalten könnt. Es ist sehr wichtig, dass sich die Kinder in einer Umgebung aufhalten, die sie schon kennen.
Während des Gesprächs ist der Augenkontakt aufrechtzuerhalten. Du solltest also deinen Kindern in die Augen schauen, ohne sie dabei anzustarren. Auch deine Gestik und Mimik ist für sie von großer Bedeutung. Optimalerweise versuchst du auf deine Kinder stark zu wirken, sodass du ihnen deine Unterstützung und einen gewissen Halt bieten kannst.
Für Kinder sind die Eltern meist ihre ganz persönlichen Superhelden. Und seinen eigenen Superhelden weinen zu sehen und seine Schwächen zu erkennen, verunsichert Kinder und nimmt ihnen das Grundvertrauen weg.
Auch Körperkontakt kann während des Gesprächs ein positiver Aspekt sein. Eine leichte Berührung auf den Kopf oder ein sanftes Streicheln über den Arm sind förderlich. Das Kind fühlt sich sicher und geborgen. Es gilt hierbei allerdings, auch die Signale der Kinder richtig zu deuten. Zieht das Kind weg, oder es fühlt sich sichtlich unwohl, so belasst es auch dabei. Du kannst Kinder zu nichts zwingen. Gebe ihnen Zeit, sowie du auch deine Zeit brauchst.
Bei dem Gespräch kommt es logischerweise auf das Gesagte an. Das Wichtigste ist, dass ihr euren Streit nicht vor den Kindern austragt, sondern gelassen und ruhig bleibt. Wirkt nicht komplett distanziert, sondern versucht eine möglichst gewohnte Atmosphäre/Situation herzustellen. Es geht nicht darum, dem Kind zu sagen, wie und was genau alles schief gegangen ist.
Ihr müsst ihnen verdeutlichen, dass egal was passiert, ihr beide sie immer lieben werdet und dass sie mit der Trennung/Scheidung rein gar nichts zu tun haben.
Selbstverständlich kommt es auch immer darauf an, in welchem Alter sich die Kinder befinden. Je jünger die Kinder sind, desto vorsichtiger muss auch mit ihnen umgegangen werden. Sind die Kinder schon etwas älter, werden sie auch sicher bereits intensiver verstehen können, was hier vor sich geht. Das bedeutet allerdings nicht, dass unsensibel mit ihnen umgegangen werden kann.
Besprecht mit eurem Nachwuchs genau, wie es nach der Trennung weitergehen wird. Sagt ihnen, dass ihr getrennt wohnt, aber dass sie jederzeit willkommen sind. Zudem sollten Kinder selbst entscheiden können, bei wem und wo sie wohnen wollen. Macht ihnen deutlich, dass sie selbst auch einen gewissen Entscheidungsraum haben.
Trennung mit Kind – Das geht gar nicht!
Eine Trennung ist schon schwer genug, für Kind und auch für die Eltern. Von daher gibt es einige Dinge, die man als Eltern beachten sollte. Beispielsweise geht es gar nicht, wenn plötzlich ein Elternteil die Fliege macht und somit die ganze Last nur auf Mama oder Papa sitzen bleibt. Das Kind verliert somit eines seiner Elternteile. Man sollte auch immer bedenken, was für weitreichende Folgen durch das Abhauen entstehen können.
Also sei nicht egoistisch. Du hast dein Kind in die Welt gesetzt. Also bist du auch für dieses verantwortlich!
Ein weiteres absolutes No-Go ist es, die Kinder mit in den Streit einzubeziehen. Die Kinder haben mit dem Streit absolut nichts zu tun! Also haltet sie da raus und versucht vor ihnen neutral zu bleiben. Neutral in dem Sinne, dass ihr den Hass nicht auf den Nachwuchs projizieren dürft. Versucht „professionell“ vor euren Kindern zu handeln/wirken.
Was jetzt?
Man sagt nicht umsonst, dass Menschen „Gewohnheitstiere“ sind. Auch Kinder mögen das Bekannte und die Routine. Routine nicht in dem Sinne von Langeweile, sondern verfestigter Strukturen, die den Alltag stützen.
Es geht nach einer Trennung oder Scheidung darum, wieder solche Strukturen aufzubauen. Kinder brauchen Sicherheit und Geborgenheit. Nur so können sie eine schöne Kindheit haben. Wenn sich der Nachwuchs selbst großziehen muss und nie weiß, wie der nächste Tag aussieht, versetzt das die Kinder unter Stress.
Klärt also genau ab, bei wem die Kinder wohnen, wann sie zum anderen Elternteil gehen und wann sie dort übernachten, wer sie wann zur Schule oder zum Kindergarten bringt. Und wenn dann ein neuer Partner in dein Leben tritt gilt auch hier: Suche das Gespräch mit deinen Kindern. Hierbei musst du ganz einfach vollkommen ehrlich sein.
Es ist sehr wichtig nichts zu überstürzen. Lasse deinen Kindern nach der Trennung/Scheidung genug Zeit. Und nachdem du ihnen genug Verarbeitungszeit gegeben hast, müssen deine Kinder erst mal deinen neuen Freund/deine neue Freundin kennenlernen. Es ist meistens so, dass deine Kinder die Idee von einer neuen „Mama“ oder einem neuen „Papa“ gar nicht gut finden. Es sollte auch gar nicht darum gehen, den Partner zu ersetzen und ein neues Elternteil „zu suchen“.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass Kinder aus dem Streit rausgehalten werden müssen, man ihnen klarmacht, dass sie trotzdem immer noch so sehr wie vorher geliebt werden, dass Kinder selbst entscheiden sollten, bei wem sie wohnen wollen und dass das Wichtigste ganz einfach die Zeit ist. Denn Zeit heilt alle Wunden! Gib ihnen die Zeit, die sie brauchen!
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