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Jeden Tag kämpfst du gegen deine inneren Berührungsängste an?

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Du kennst dieses schreckliche Gefühl, das dich Tag für Tag verfolgt.

Berührungsängste sind weiter verbreitet, als so mancher denken mag. Körperkontakt mit anderen Menschen gehört in unserem Kulturkreis zum Alltag dazu. Lernen wir neue Leute kennen, geben wir uns die Hand. Begrüßen wir enge Freunde, umarmen wir uns. Laufen wir durch eine völlig überfüllte Fußgängerpassage, berühren wir unabsichtlich die Passanten um uns herum.

Berührungsängste führen zu einem großen Leidensdruck bei Betroffenen. Situationen, die für uns alltäglich und vollkommen normal sind, werden für Betroffenen zur Herausforderung. So beispielsweise die Weihnachtsfeier der Firma, bei der zur Begrüßung sämtliche Menschen umarmt werden, auch jene aus anderen Abteilungen, die den Betroffenen recht fremd sind.


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Berührungsängste können in unterschiedlich starker Ausprägung auftreten. Für viele Betroffenen stellt das Händeschütteln oder das lockere Klopfen auf die Schulter keinerlei Probleme dar. Umarmungen hingegen rufen das Gefühl der Bedrängnis oder Enge hervor.

Wodurch entstehen Berührungsängste?

Wie genau es zu Berührungsängsten kommt, ist von Person zu Person unterschiedlich.

Entscheidend ist, welches Verhältnis Betroffene in ihrer Kindheit zu ihren Eltern bzw. zu ihrer Bezugsperson hatten. Liebende Eltern, die ihren Kindern Wärme und Geborgenheit gegeben haben, vermitteln ihren Kindern ein Sicherheitsgefühl. Doch leider gibt es auch Elternpaare, die mit dem Nachwuchs überfordert sind oder selbst an psychischen Problemen leiden. Sie können ihren Kindern nicht die Liebe geben, die die Kinder verdient hätten.

Stattdessen sind die Eltern kalt, abweisend, möglicherweise auch streng und abschätzend. Fällt es bereits den Eltern schwer, körperliche Nähe zu zeigen, etwa indem sie ihre Kinder bei Tränen in den Arm nehmen, kann sich dies auf die Kinder übertragen und sich im Erwachsenenalter zu einer Berührungsangst entwickeln.

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Wer schon als Kind lernt, dass körperliche Nähe für die Eltern etwas Unangenehmes ist, wer schon im jungen Alter die Erfahrung sammelt, dass Körperkontakt so gut es geht vermieden wird, dem wird es im Erwachsenenalter möglicherweise schwer fallen, eigene Zuneigung durch eine Umarmung, durch Küsse etc. zu zeigen.

Eine besonders ablehnende Haltung gegenüber Körperkontakt kann von Menschen entwickeln werden, die in ihrer Kindheit oder Jugend Gewalttätigkeiten oder Missbrauch am eigenen Leibe erfahren mussten.

Berührungsängste können jedoch auch durch eine gänzlich andere Quelle entstehen. Wer Probleme mit seinem Selbstwert hat, wer mit dem eigenen Körper unzufrieden ist und aufgrund seines Gewichts oder seiner Proportionen gehänselt oder gemobbt wurde, der lernt seinen eigenen Körper zu hassen und abzulehnen. Wer sich selbst nicht akzeptiert und seine äußere Hülle nicht annehmen kann, dem fällt es ebenfalls schwer, körperliche Nähe zuzulassen.

Wer gegen Berührungsängste kämpft, der sollte sich Hilfe von außen suchen

Berührungsängste gehören zu den Ängsten, die sich oftmals schwer alleine bekämpfen lassen. Wer mit wirklicher Panik reagiert wenn er daran denkt, beim nächsten Familienfest von der gesamten Verwandtschaft umarmt und gedrückt zu werden, wer das Gefühl kaum aushält, wenn die Partnerinnen von Kumpels einen mit Küsschen begrüßen, wer Angst davor hat, eine feste Bindung einzugehen weil diese immer auch mit Körperkontakt einhergeht, der sollte unbedingt darüber nachdenken, sich Hilfe bei eine, Therapeuten zu suchen.

Der Therapeut kann gemeinsam mit den Betroffenen daran arbeiten, Körperkontakt zuzulassen und dabei die negativen Empfindungen zu überwinden. Bis Körperkontakt wirklich genossen werden kann und für die Betroffenen zu etwas Angenehmen wird, ist es jedoch eine lange Reise, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Daneben hat der Therapeut die Möglichkeit, Ursachenforschung zu betreiben und gemeinsam mit dem Betroffenen herauszufinden, wodurch die Angst entstanden ist.

Wer keine Berührung zulassen kann, weil er den eigenen Körper hasst und keinen Bezug zu diesem hat, der muss sein eigenes Verhältnis zu seinem Körper verändern. Der muss sich seinem Körper langsam Schritt für Schritt annähern.

Hier zählt vor allem ein liebevoller Umgang mit dem eigenen Körper. Wie behandeln sich die Betroffenen selbst? Sind sie in der Lage, sich nach dem Duschen liebevoll mit einer Bodylotion einzucremen und hierbei den eigenen Körper zu spüren? Die Haut, die kleinen Dellen, die Rundungen und Kanten?

Wer sich auf Berührungen nicht einlassen kann, weil er gänzlich mit dem eigenen Körper unzufrieden ist, der darf auch nicht davor scheuen, die Punkte an sich zu verändern, die ihn stören. Veränderung benötigt immer Willen, Mut und Durchhaltevermögen, doch wenn wir beispielsweise dank einer Ernährungsumstellung spüren, wie sich der Körper verändert, etwa indem wir endlich zunehmen oder wie gewünscht Gewicht verlieren, dann wird unser Durchhaltevermögen belohnt.

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Berührungsängste bedeuten nicht, dass Betroffene sich nicht nach Wärme sehnen

Sich auf starke, körperliche Nähe nicht einlassen zu können bedeutet nicht, dass Betroffene sich nicht einen liebenden Partner an ihrer Seite wünschen. Nur meist kommt es niemals so weit, da zu einer Partnerschaft körperliche Zärtlichkeiten wie Berührungen, Küsse und auch Sex dazu gehören.

Wer sich bereits Hilfe bei einem Therapeuten gesucht hat und sich schon auf dem Weg der Besserung befindet, intensive körperliche Nähe jedoch noch nicht zulassen kann, der kann auch mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund oder eine Katze zuzulegen. Tiere geben dem Menschen unheimlich viel. Sie verurteilen den Menschen nicht für sein Aussehen, seine Kleidung oder sonstige „Mängel“. Sie spenden Wärme und geben uns die Liebe zurück, nach der wir uns in einsamen Nächten sehnen.

Viele Betroffene, die sich auf Umarmungen mit Menschen nicht einlassen können, haben keine Probleme damit, mit einem Tier zu kuscheln. Die Nähe zu Tieren wiederum trägt dazu bei, dass Betroffene auch im Umgang mit den Menschen um sich herum entspannter werden und es ihnen einfacher fällt, Nähe zuzulassen.

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