Ihr seid frisch verheiratet.
Eigentlich müsstet du doch glücklich sein, schließlich bist du frisch verheiratet. Doch du bist es nicht. Stattdessen bist du auf dem absoluten Tiefpunkt angekommen. Statt Glücksgefühle verspüren wir nur noch eines: Unzufriedenheit. Und Angst. Angst, vielleicht mit der Hochzeit den größten Fehler deines Lebens begangen zu haben.
Mit diesem Problem stehst du nicht alleine da. Viele Paare kämpfen plötzlich nach der Hochzeit mit einem emotionalen Loch, in das sie fallen.
Gründe für negative Stimmung nach der Hochzeit sind vielfältig
Hochzeitsblues – Ein Phänomen unter Frauen
Hochzeitsblues bezeichnen die Wochen nach der Hochzeit, in der Betroffene in einen depressionsähnlichen Zustand verfallen. Mit dem Tag der Trauung bricht plötzlich ein großer Teil, der zuvor noch das Leben ausgefüllt hat, weg.
Meist wird die Hochzeit hauptsächlich von Seiten der Frau geplant. Die Hochzeitsvorbereitungen nehmen jeden Tag Raum ein. Ein passender Florist wird gesucht, die Gästeliste muss erstellt werden, Termine mein Standesamt vereinbaren etc. Die To-Do Liste ist gefühlt endlos. Zeitgleich fahren viele Bräute in spe ihr Sportpensum nach oben, um noch an ihrer Figur zu arbeiten. Bei Treffen mit Freundinnen gibt es natürlich nur ein Thema: Die Hochzeit.
Ist das Pärchen frisch verheiratet fällt extrem viel Organisationsstress weg – Und gleichzeitig auch eine Aufgabe. Auf einmal haben wir wesentlich mehr Zeit als zuvor und wissen oftmals gar nicht, wie wir diese ausfüllen sollen. Frust breitet sich aus.
Plötzlich wird uns bewusst, dass wir uns für einen Menschen entschieden haben
Heiraten wir, ändert sich im Grunde nicht viel. Die Partnerschaft läuft nach denselben Mustern ab, wie auch zuvor. Und obwohl sich nichts ändert, verändert sich gleichzeitig alles. Jetzt sind wir an einen Menschen fest gebunden. Wir haben gemeinsam entschieden, bis an unser Lebensende mit diesem Menschen zusammen zu bleiben.
Nicht selten entsteht auf einmal die Angst, dass dies ein Fehler gewesen sein könnte. Haben wir uns tatsächlich für den richtigen Menschen entschieden? Können wir uns sicher sein, in vierzig Jahren immer noch Seite an Seite mit dieser Person durchs Leben gehen zu wollen?
Plötzlich in die Arbeitskollegin/ den Arbeitskollegen verliebt?
Frisch verheiratet und auf einmal in jemand anderes verliebt – Leider gar nicht so selten, wie man denken mag.
Gerne passiert dies auch schon in der Phase während der Verlobung.
Doch was steckt hinter diesem Gefühlschaos? Wie kann es sein, dass wir uns in einen anderen Menschen verlieben, obwohl wir uns doch gerade fest für jemanden entschieden haben?
Das, was wir für den Kollegen/ die Kollegin verspüren, ist keine „Liebe“ oder „Verliebtheit“. Es ist ein Ausdruck dessen, dass wir Angst haben, uns falsch zu entscheiden. Manchmal handelt es sich auch um die Angst, etwas zu verpassen.
Hochzeit um die Beziehung zu reparieren
Leider glauben immer noch viele Menschen, dass sie mit einer Hochzeit ihre kaputte Partnerschaft reparieren könnten. Ähnlich, wie viele Paare die Hoffnung haben, dass ein Baby ihre Beziehung retten könne.
Fakt ist jedoch: Das funktioniert nicht. Eine marode Beziehung kann durch ein Ehegelübde nicht verbessert, gar repariert werden. Wie auch? An der Beziehung selbst ändert sich rein gar nichts, außer dass das Pärchen auf dem Papier verheiratet ist. Die Streitigkeiten, die Konflikte, die unterschiedlichen Ansichten, die Vertrauensprobleme, all diese Aspekte sind nach wie vor vorhanden.
Für den Moment, während er ihr den Antrag macht, mögen ein paar Tränen der Rührung laufen, ähnlich dem Moment, wenn beide vor dem Altar stehen. Doch im Alltag der beiden hat sich absolut nichts verändert.
Hochzeit, um gesellschaftliche Erwartungen zu erfüllen
Manche Paare heiraten aus dem Gefühl heraus, dass auf ihnen der Druck lastet, die Gesellschaft erwarte dies. Ist ein Paar über mehrere Jahre zusammen und sind beide vielleicht sogar schon über dreißig, wird das Umfeld, am liebsten natürlich ungefragt, immer wieder darauf hinweisen, dass es doch mal an der Zeit wäre zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Manchmal neigen wir dazu, uns von den Meinungen aus unserem Umfeld blenden zu lassen. Auf einmal denken wir, dass es sich tatsächlich so „gehöre“, dass man eben ab einem gewissen Alter heiratet.
Nur wenig später merkt das Pärchen, dass sie selbst den Trauschein gar nicht für eine glückliche Beziehung benötigt hätten und bereuen es, diesen Schritt gegangen zu sein.
Hochzeit aus Bequemlichkeit
Manche Paare verbringen Jahre ihres Lebens mit demselben Partner. Dies geschieht jedoch nicht aus Liebe. Der Grund hierfür ist stattdessen schlicht die Gewohnheit. Schließlich hat man schon derart viele Jahre miteinander verbracht, man wohnt sogar zusammen. Alles ist in Ordnung. Es läuft weder gut noch schlecht. Man lebt eben vor sich her. Passt doch.
Diese Paare sind nur noch deshalb zusammen, weil sie entweder Angst vor dem Alleine sein haben oder, weil eine Trennung mit Arbeit (etwa die Wohnungssuche) einhergeht.
Oftmals stellen genau jene Paare fest, sobald sie frisch verheiratet sind, dass ihnen das eben doch nicht reicht. Dass eine völlig routinierte Beziehung, bei der jegliche Erotik flöten gegangen ist, nicht das ist, was sie sich für ihr restliches Leben vorstellen.
Stress und Überforderung durch Hausbau
Für viele Menschen bedeutet die Zeit nach der Heirat, sich nach einem passenden Grundstück umzusehen, ein eigenes Haus zu bauen und danach versuchen, schwanger zu werden.
Diese Phase wird jedoch immer wieder unterschätzt. Arbeiten beide Vollzeit und müssen abends von der Arbeit direkt zur Baustelle gehen um dort weiterzuarbeiten, zerrt dies an den Nerven. Jede freie Stunde an den Wochenenden, jeder Urlaub geht dafür drauf, das neue Haus zu renovieren. Wurde zudem der Kredit für den Hausbau sehr knapp bemessen und es muss bei den Renovierungsarbeiten gespart werden, bedeutet dies im Umkehrschluss, dass noch mehr Arbeit an dem Pärchen hängen bleibt, da Handwerker zu teuer sind.
Zu viele Veränderungen auf einmal
Vom Auslandsjahr ins Studium, vom Studium ins Berufsleben, vom ersten Beruf endlich der Wechsel in die Traumfirma und damit auch der Umzug in eine neue Stadt: Zeiten ändern sich. Haben früher Menschen ihren Heimatort nicht verlassen, ist heute Flexibilität gefragt.
Doch jede Veränderung im Leben ist anstrengend. Es benötigt Zeit, bis wir uns an neue Umstände gewöhnen.
Beschließt ein Pärchen zu einer Zeit zu heiraten, in der gerade ohnehin beide große Veränderungen durchleben, wird die Beziehung ohnehin bereits auf die Probe gestellt. Jetzt auch noch eine Hochzeit kann schnell zu viel werden.
Streitigkeiten vor der Hochzeit werden als „Hochzeitsstress“ abgetan
Leider gibt es einen weiteren Aspekt, der immer wieder falsch eingeschätzt wird. Gemeint sind an dieser Stelle Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten. Zwischen der Verlobung bis zur eigentlichen Hochzeit verstreichen meist noch zahlreiche Monate, teilweise sogar Jahre. Alle Streitereien, die in dieser Zwischenzeit aufkommen, werden nicht ernstgenommen, sondern lapidar als „Hochzeitsstress“ abgetan. Wir verschließen die Augen, dass wir gerade dabei sind uns mächtig auseinanderzuleben. Das böse Überraschen kommt dann nach der Hochzeit.
Und dann? Was, wenn geheiratet wurde und wir feststellen, dass wir uns alles anders vorgestellt hatten? Dann müsst ihr euch der unangenehmen Frage stellen, ob ihr eure Ehe kitten könnt und vor allem: Ob ihr dies überhaupt wollt. Denn manchmal erreichen wir in einer Partnerschaft einen derart desolaten Zustand, dass wir gar nicht mehr wollen, dass die Beziehung funktioniert.
Mit deiner letzten Partnerin kam es erst gar nicht zur Hochzeit, da ihr euch zuvor getrennt habt? Mittlerweile fühlst du dich wieder bereit für etwas Neues, doch es fällt dir sehr schwer, Frauen kennenzulernen? Dann erkundige dich bei uns nach einem Flirtcoaching für Männer. Unsere Flirtexperten zeigen dir, wie du in deinem Alltag mit fremden Frauen in Kontakt kommst. Wir freuen uns auf dich.
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