Jeder Mensch hat Gewohnheiten, mit denen er sich selbst oder seinem Umfeld schadet. Obwohl wir wissen, dass wir uns mit unserem Verhalten keinen Gefallen tun, können wir es doch nicht bleiben lassen. Immer wieder wollen wir unsere Gewohnheiten ändern, und fallen am Ende doch wieder in alte Muster zurück.
Schlechte Gewohnheiten ziehen sich durch unser Leben…
Nach dem Fitnessstudio belohnen wir uns mit einem Burger. Abends versacken wir wieder vor dem Fernseher, anstelle einfach ins Bett zu gehen. Aus einem Drink wird am Ende doch eher der gesamte Schnapsschrank. Statt des Apfels landen die Kekse im Einkaufskorb.
Apropos Einkaufen: Weit ist der Weg zwar nicht, aber mit dem Auto ist es dennoch erheblich bequemer, als zu Fuß. Und im Sommer steigen wir wieder in das Flugzeug, welches tonnenweise CO2 ausstößt. Im Urlaubsland endlich angekommen ärgern wir uns (wie jedes Jahr) darüber dass wir es einfach nicht durchgezogen haben, an unseren Sprachkenntnissen zu arbeiten. Und wie immer zünden wir uns, kaum sind wir am Strand angekommen, eine Zigarette an. Dabei wollten wir doch schon so oft aufhören.
Manchmal haben wir Phasen, in denen sind wir unheimlich motiviert. Diese Phasen halten ein paar Monate, Wochen, Tage, im schlimmsten Fall nur für wenige Stunden an. Obwohl wir wissen, dass es gut für uns wäre, diese Veränderung beizubehalten, lassen wir die neue Tätigkeit schnell wieder schleifen, so dass sie erst gar nicht zu einer Gewohnheit werden kann.
Warum schaffen wir es oftmals nicht, Gewohnheiten zu ändern?
Auch die Angst vor dem Scheitern steht uns oftmals im Weg. Brechen wir mit alten Gewohnheiten und wollen neue Tätigkeiten oder Verhaltensweisen in unserem Alltag etablieren, bedeutet dies immer, dass wir uns auf etwas Neues einlassen und wir noch keine Profis in diesem Gebiet sind.
Völlig egal, um was es geht: Ob wir eine neue Sprache, ein Instrument oder eine Sportart erlernen. Ob wir beginnen zu programmieren, Fotos professionell zu bearbeiten oder Surfen erlernen:
Alles fällt uns zu Beginn noch schwer. Wir haben noch nicht das nötige Sprachgefühl, uns fällt es schwer Rhythmus zu hören oder wir machen immer wieder Fehler, die uns nerven und uns zur Verzweiflung bringen. Jeder kleiner Fehlschlag summiert sich und kann im schlimmsten Fall dazu beitragen, dass wir mit der neuen Tätigkeit wieder aufgeben. Und uns einige Monate oder Jahre später darüber ärgern, nicht dran geblieben zu sein.
Wie können wir dauerhaft Gewohnheiten ändern?
Schon in der Aussage „Der Mensch ist ein Gewohnheitstier“ verrät, dass wir nicht die einzige Person sind, die (schädliche) Gewohnheiten hat, die sie gerne ablegen möchte und es am Ende vielleicht doch nicht schafft. Gewohnheiten ermöglichen uns, auf möglichst effiziente Weise den Alltag zu durchstehen. Wirklich dauerhaft Routinen und Gewohnheiten zu ändern fällt uns deshalb so schwer, weil diese sich tief in unserem Gehirn in den Basalganglien festsetzen.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 95 Prozent unserer Entscheidungen in unserem Alltag unterbewusst, wie auf Autopilot, getroffen werden.
Denke hierbei nur an deinen letzten Supermartkbesuch. Ganz automatisch greifst du immer zu derselben marke Nudeln, du musst hierbei nicht mehr nachdenken.
Was negativ klingt, ist es nicht. Jedes mal, wenn wir aktiv eine Entscheidung treffen müssen, bedeutet dies eine Anstrengung für unser Gehirn. Aus genau diesem Grund versucht das Hirn, so effizient wie möglich alles wegzurationalisieren.
Um nun zu verstehen, wie wir unsere Gewohnheiten ändern können, müssen wir genauer untersuchen, wodurch sich eine Gewohnheit auszeichnet bzw. durch was sie ausgelöst wird.
Eine Gewohnheit besteht übrigens immer aus drei Teilen.
Die Lust
Bereitet uns etwas Spaß, wird unser Belohnungszentrum im Hirn aktiviert. Dadurch wiederholen wir die Handlung. Und zwar so lange bis daraus, richtig geraten, eine Gewohnheit wird. Dies kann z.B. nach der Mittagspause der automatische Griff in die Schublade mit Süßigkeiten sein.
Belohnung
Die Belohnung wurde bereits abgesprochen. Empfinden wir bei etwas Lust, wird Dopamin ausgeschüttet und unser Gehirn ist daran interessiert, dass es bald wieder zu einer erneuten Dopamin-Ausschüttung kommt. Das Belohnungszentrum ist es, was aus einer einzelnen Tätigkeit eine Routine werden lässt.
Die Routine
Die Routine ist die fest abgespeicherte Handlung, die automatisch abgespult wird, sobald der dafür verantwortliche Auslöser vorhanden ist.
Effektives Programm, um Gewohnheiten zu verändern
Die (schädliche) Gewohnheit erkennen
Eine Gewohnheit ablegen können wir nur dann, wenn wir uns vor Augen führen, worin die Gewohnheit überhaupt besteht.
Auslöser erkennen
Für unsere Gewohnheit gibt es bestimmte Auslöser, die unsere Gewohnheiten aufrecht erhalten. Manche greifen zur Schokolade, wenn sie traurig sind. Andere zünden sich eine Zigarette an, sobald sie Stress haben. Wieder andere verlieren in stressigen Situationen Kontrolle über sich selbst und beginnen, herumzubrüllen.
Diese Auslöser müssen entschlüsselt werden.
Alternativen finden
Nun lassen sich die Trigger wie etwa Trauer, Stress, Wut oder Langeweile zwar als diese erkennen und identifizieren, doch leider können wir sie nicht dauerhaft aus unserem Leben verbannen. Das bedeutet, wir müssen Alternativen für die Gewohnheiten finden, zu denen wir bei den Auslösern gegriffen haben. Wichtig ist, dass diese Alternativen uns Spaß bereiten und wir Gefallen daran haben.
Wer sich vornimmt, anstelle zu Schokolade zu greifen für immer an einem Sellerie zu knabbern, wird dies kaum ein Leben lang durchziehen.
Was dir zusätzlich helfen wird
Die Formulierung des Ziels ist entscheidend
Je klarer das Ziel ist, welches wir vor Augen haben, desto leichter fällt es uns, dieses zu verfolgen. Wie oft hast du dir schon vorgenommen „Ab kommenden Montag werde ich mich gesünder ernähren“. Nur, dass diese Zielsetzung leider mehr als diffus ist. Was verstehst du selbst überhaupt unter gesunder Ernährung? Bedeutet dies für dich, dass jede Mahlzeit Obst oder Gemüse enthält? Dass du den Zucker weglässt? Dass du Alkohol von deiner Ernährungsliste streichst? Je klarer du für dich derartige Ziele festlegst, desto leichter fällt es dir, diese zu verfolgen.
Bleiben wir doch bei diesem Thema. Die allgemeine Aussage „ich will abnehmen“ ist gut und schön, ein klares Ziel ist dies jedoch nicht. Besser ist ist, etwas zu wählen, was du klar verfolgen kannst. Etwa „ich will 13 Kilos verlieren“, oder auch „Ich will in mein kariertes Hemd wieder passen“.
Vielleicht hast du es dir auch zum Ziel gemacht, deine Schüchternheit endlich in den Griff zu bekommen und mehr Frauen anzusprechen. Dann solltest du auch hier ein klares Ziel formulieren, ganz im Sinne von „Ich werde jeden Tag nach Feierabend eine Frau ansprechen“.
Spaß bei der Sache
Das, was wir verändern wollen, muss uns irgendwie Spaß bereiten. Wer sich mit einem Ernährungsplan quält, den er ganz schrecklich findet, der wird sich nicht lange an diesen halten. Wer ausschließlich Frauen anspricht, die mit ihrem Partner Händchenhaltend unterwegs sind, der kann gar keinen Erfolg haben und wird dementsprechend schnell frustriert sein.
Wer für sich selbst beschließt, Spanisch zu lernen, weil dies nach Englisch die meist gesprochene Sprache ist, obwohl er viel mehr Lust auf Russisch hätte, der wird dieses Ziel nicht lange verfolgen.
Kleine Belohnungen für Etappen
Feste Gewohnheiten ändern fällt uns leichter, wenn wir uns für Etappen belohnen. Wie diese Belohnungen aussehen, haben wir selbst in der Hand.
Motivation ist das eine, Disziplin das andere
Möchten Menschen neue Gewohnheiten in ihrem Leben etablieren, gibt es mehrere Fehler, in die sie immer wieder tappen.
Der erste Fehler besteht darin, dass der Erfolg durch Motivation gnadenlos überschätzt, und der Erfolg durch Disziplin maßgeblich unterschätzt wird.
Tatsächlich ist Motivation zu Beginn einer Veränderung ein wichtiger Faktor. Unsere Motivation treibt uns an, was, was wir uns vorgenommen haben, tatsächlich umzusetzen. Allerdings hält Motivation nicht dauerhaft an. Sie schwindet irgendwann. Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Nun ist es die Disziplin, die ihr übriges dazu beiträgt, dass wir dennoch dranbleiben. Dass wir auch nach Wochen,. Monaten, gar Jahren immer noch unsere Skills verbessern.
Denke mal an all die Dinge, die du dir vorgenommen hattest und am Ende doch nicht durchgezogen hast. Stell dir jetzt vor, du hättest damals die nötige Disziplin gehabt, diese durchzuziehen. Wo würdest du dann heute im Leben stehen? Wie würdest du aussehen? Was wäre an deinem Alltag anders?
Gewohnheiten lassen sich nicht von heute auf Morgen verändern
Keinesfalls wollen wir dir den Mut nehmen, mit deinen alten Gewohnheiten zu brechen. Aber ehrlich wollen wir trotzdem sein: Was sich über Jahre in unserem Gehirn manifestiert hat, das lässt sich nur schwer aufbrechen. Dies gelingt weder über Nacht, noch von heute auf morgen. Doch die Reise lohnt sich. Ähnlich einer anstrengenden Wanderung ist der Ausblick am Ende eine riesige „Entschädigung“.
Du hast die negative Angewohnheit, dich sozial immer stärker zurückzuziehen? Selbst, wenn du zu einem Treffen eingeladen wirst, sagst du lieber ab, bleibst alleine zuhause und ärgerst dich am Ende über dich selbst? Aus genau diesem Grund bist du auch noch Single? Dann erkundige dich bei uns nach einem Flirtcoaching für Männer. Unsere Flirtprofis zeigen dir, wie es dir gelingt, in deinem Alltag deine Schüchternheit zu überwinden und attraktive Frauen kennenzulernen. Wir freuen uns auf dich!
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