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Notorisches Lügen – Wenn das Lügen zur Normalität wird

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notorisches Lügen in der Partnerschaft zerstört die Beziehung
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Notorisches Lügen in einer Partnerschaft

Der Mensch lügt dutzende Male am Tag. Häufig sind wir uns in den betreffenden Momenten nicht einmal darüber bewusst, das wir gerade lügen bzw. wir denken nicht weiter darüber nach. Meist handelt es sich bei diesen Lügen um kleinere Unwahrheiten, die wir aussprechen, um den sozialen Frieden zu wahren.

Kommt morgens Kollegin Brigitte mit ihrem neuen „frechen“ Kurzhaarschnitt ins Büro, lassen wir lieber ein „Wow, Brigitte, was für ein Haarschnitt, mal was komplett anderes“, fallen. Um des Friedens Willen verkneifen wir uns lieber unsere ehrliche Meinung, die eher wie folgt klingt: „Uff, Brigitte. Also sorry, aber das steht dir nicht und macht dich locker 10 Jahre älter.“


Auch lügen wir dann, wenn uns eine Frage zu privat ist und wir diese nicht beantworten wollen. Auf ein „Wie gehts?“, antworten wir selten ehrlich, obwohl diese Frage eine der am häufigsten gestellten Fragen ist. Doch wie es uns wirklich geht, wie es tief in unserem Inneren aussieht, das werden wir unserem Chef oder dem verhassten Nachbarn bestimmt nicht auf die Nase binden wollen.

Wir lügen also dann, wenn wir unser Gegenüber nicht vor den Kopf stoßen wollen.

Derartige Lügen werden allerdings in unserem Alltag nicht von unserem Umfeld abgestraft, da sie dazu beitragen, dass das Leben in der Gesellschaft überhaupt erst möglich wird und soziale Konflikte gering gehalten werden.

Doch was, wenn wir es nicht mit kleineren Notlügen zu tun haben, sondern tatsächlich mit großen und durchaus drastischen Lügen? Schlimmer noch: Was, wenn notorisches Lügen fester Bestandteil in einer Partnerschaft geworden ist?

Weshalb wir in Partnerschaften lügen

Manchmal lügen wir aus Angst

Egal ob wir jemanden frisch kennenlernen oder schon länger in einer Beziehung sind: Manchmal lügen wir aus Angst. Aus Angst, den Partner mit der Wahrheit zu verletzen. Aus Angst, dass der Partner uns verlässt. Aus Angst, dass der Partner von uns enttäuscht sein könnte. Oder einfach aus Angst vor seiner Reaktion.

Vielleicht haben wir im Affekt etwas getan, von dem wir wissen, dass der Partner bzw. die Partnerin dies nicht gut heißt. In dem Moment, als es geschah, haben wir allerdings gar nicht darüber nachgedacht. Die Folge? Bei Nachfrage lügen wir.

Wir lügen, weil wir unangenehme Fragen vermeiden wollen

Teilweise kommen Lügen auch dann zum Einsatz, wenn wir keine Lust auf „unnötige“ Diskussionen haben. Etwa wenn es Freitagabend später geworden ist, weil wir noch mit unseren Kumpels etwas trinken gegangen sind. Prompt hört sie nach, ob auch Frauen dabei gewesen sind. Wir würden niemals fremdgehen und doch wissen wir, dass sie bei einem „Ja“ extrem eifersüchtig reagieren wird.

Also entscheiden wir uns wieder für die Lüge. Wir sagen „nein“ und riskieren, dass sie über eine andere Person erfährt, dass Frauen anwesend waren.

Und genau hiermit sind wir auch beim Hauptproblem angekommen.

Schon kleine Lügen können zum Zerfall der Beziehung führen

So manches Mal wird sich einer „kleinen“ Lügen bedient im Glauben, dass dies nicht so schlimm sei und die Konsequenzen nicht dramatisch ausfallen werden.

Doch fliegt eine kleine Lüge auf, kann dies dazu führen, dass der Partner plötzlich alles infrage stellt. Sein Vertrauen wurde in die Grundfesten erschüttert.

Neben wir als Beispiel den kleinen Flirt von der Weihnachtsfeier. Sie hat ihn gefragt, wie es gewesen ist. Er verschweigt bewusst, dass er mit der Kollegin aus der Nachbarsabteilung geflirtet hat.

Sein Gedanke:

„Warum sollte ich es ihr erzählen? Gelaufen ist nichts, wir haben uns nur sehr nett unterhalten. Wenn ich ihr das erzähle, flippt sie nur wieder aus. Da halte ich doch lieber direkt meinen Mund. Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß.“

Dumm nur, dass seine Partnerin bereits am Morgen beim Bäcker seinen Kollegen getroffen hat, der ihr von besagtem Flirt brühwarm erzählt hat.

In ihrem Kopf findet nun folgendes Szenario statt:

„Er hat mir gerade absichtlich verheimlicht, dass er mit der Neuen geflirtet hat. Wenn er lügt, dann ist da auf jeden Fall noch mehr gelaufen, die anderen haben es einfach nicht mitbekommen. Vielleicht hat er mich sogar betrogen?“

Seine kleine Heimlichtuerei trägt nun dazu bei, dass sie ihm gar nichts mehr glaubt. In ihr entsteht das Gefühl, dass sie es mit einem notorischen Lügner zu tun hat. Ist er vielleicht schon einmal fremdgegangen? Liebt er sie überhaupt?

Wird der Partner sich für mich verändern?

Natürlich kann es sein, dass er oder sie sich ändert. Dies geschieht allerdings ausschließlich dann, wenn der Partner selbst erkennt, dass er uns gegenüber nicht immer wahrheitsgemäß antwortet und daran etwas verändern möchte.

Wir selbst werden den Partner jedoch nicht ändern können. Auch dann nicht, wenn er durch sein notorisches Lügen die Partnerschaft zerstört. Weshalb?

Du selbst hast bestimmt schon einmal versucht, etwas in deinem Leben zu verändern. Sei es die Ernährungsumstellung oder das Treiben von Sport. Und bestimmt wolltest du viele Dinge verändern, doch gelungen ist es dir am Ende nicht. Wenn wir nicht einmal uns selbst und unser Verhalten verändern können, obwohl wir dies selbst wollen, wie sollten wir es dann in der Hand haben, jemand anderes zu ändern?

Das kann nicht gelingen. Entweder wir akzeptieren den anderen wie er ist, oder wir stellen fest, dass auf diese Art und Weise die Beziehung für uns nicht funktioniert und beenden diese daher.

Lügen in der Partnerschaft – Soll ich den anderen ansprechen?

Was tun, wenn wir vermuten, dass wir von unserem Partner durchgehend belogen werden? Sollen wir es ansprechen?

Wer einmal gelogen hat, ist noch kein notorischer Lügner. Auch, wenn es schwer fällt: Am besten machst du ihm/ ihr keine Vorwürfe, sondern sprichst einfach aus, was du festgestellt hast und was dir durch den Kopf geht. Je ruhiger wir selbst bleiben, desto leichter fällt es dem anderen, ehrlich zu uns zu sein.

Zudem müssen wir uns auch Folgendes vor Augen halten:

Manchmal zwingen wir fast unseren Partner dazu, zu lügen. Etwa dann, wenn wir nach etwas fragen, wovon wir die Antwort gar nicht hören wollen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Frage nach der Zahl der vorherigen Sexualpartner. Bevor wir eine solche Frage stellen sollten wir uns überlegen, ob wir dies wirklich wissen wollen. Inwiefern ändert sich etwas an unserer Beziehung, wenn wir wissen, dass er oder sie mit 5, 15 oder 45 Männern oder Frauen geschlafen hat?

Das einzige, was sich tatsächlich für uns verändert ist, dass wir ein mieses Bauchgefühl bekommen und uns ärgern, gefragt zu haben. Und gleichzeitig bringen wir ihm bei, dass er durch notorisches Lügen Streitigkeiten entgehen kann.

Nehmen die Lügen allerdings überhand und fallen diese zudem drastisch aus, kann dies natürlich auch eine Beziehung auf Dauer gefährden. Natürlich können wir uns auch hier die Frage stellen, weshalb der Partner es als nötig erachtet, uns sein harmloses Gespräch mit der Nachbarin zu verheimlichen.

Hält er uns für extrem eifersüchtig? Geben wir ihm für sein Verhalten tatsächlich einen Grund? Oder verheimlicht er das Gespräch, weil er durchaus Interesse an der guten Dame hat?

Und was hat es mit krankhaftem Lügen auf sich?

Tatsächlich krankhaftes Lügen ist nochmals etwas anderes. Hier geht es nicht mehr um den verheimlichten Flirt oder das Zugeben, schon wieder verschwitzt zu haben, sich um ein Dokument zu kümmern.

Hier geht es darum, dass Betroffene ganze Lebenskonstrukte erfinden. Auf einmal existieren zwei Brüder, obwohl der oder die Betroffene Einzelkind ist. Er habe studiert und habe das komplette vierte Semester in Australien verbracht. Dabei ist er oder sie nie an einer Hochschule gewesen. Sehr häufig wird auch eine Krankheit oder der Tod eines nahen Verwandten erfunden. So erhält der Betroffene Mitleid und Aufmerksamkeit

Der Grund für notorisches Lügen liegt in diesem Fall oftmals in einem sehr niedrigen Selbstwertgefühl. Durch das Lügengeflecht wird der schmerzhaften Realität entflohen. Der Betroffene verschließt erfolgreich die Augen vor dem, was Wirklichkeit ist.

Längst nicht immer lügen Betroffene um sich als besser darzustellen. Natürlich gibt es Betroffene, die einen Job mit hohem Verdienst erfinden, ein anerkanntes Studium, einen Titel etc. In diesem Fall wirken Betroffene nach außen hochnäsig, in Wirklichkeit ist das Selbstwertgefühl jedoch sehr gering.

Krankhaftes, notorisches Lügen, die Pseudologia phantastica ist mehr als nur eine schlechte Angewohnheit. Es ist eine Krankheit. Das einzige, was hier helfen kann, ist eine Therapie.

Menschen, die an der Pseudologa Phantastica leiden, sind äußerst kreativ. Geschichten, die sie erzählen, werden kunstvoll ausgeschmückt und wirken auf das Umfeld nicht erlogen, sondern wie die Erzählung einer wahren Geschichte. Diese Phantasie kann allerdings auch positiv genutzt werden. Menschen, die zu großer Phantasie neigen, können dieses Talent beispielsweise als Autor nutzen.

Notorische Lügner sind keine schlechten Menschen. Sie wollen den Partner oder die Partnerin an der Seite nicht verletzen, vor den Kopf stoßen oder die Beziehung zerstören. Nur, dass das Lügen die Partnerschaft natürlich dennoch zerstört. Meist erkennen Partner die Lügen des anderen erst dann, wenn es schon zu spät ist. Oftmals müssen Monate, gar Jahre ins Land ziehen, bis die Lügen auffallen.

Du hast deine letzte Partnerschaft beendet, weil notorisches Lügen Alltag gewesen ist? Mittlerweile fühlst du dich wieder bereit für etwas Neues, doch in deinem Alltag lernst du niemanden kennen, der dich interessiert? Dann erkundige dich bei uns nach einem Flirtcoaching für Männer. Unsere Flirtprofis zeigen dir, wie du ganz leicht in deinem Alltag attraktive Frauen kennenlernst. Wir freuen uns auf dich.

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