Darf ein Mann Gefühle zeigen?
Wie muss er sein, der moderne Mann von heute?
Männlich. Bartwuchs sollte er haben. Ordentlich Muckis. Er muss schwer schleppen können. Auch technisch sollte er es drauf haben. Ein Mann hat gefälligst zu wissen, wie ein Herd angeschlossen wird, der tropfende Wasserhahn repariert wird und eine Lampe an die Decke angebracht wird. Schließlich spart man sich so den Handwerker.
Schelmisch, neckisch, verführerisch und charmant ist der natürlich ebenfalls zugleich. Immer gut drauf. Dennoch lässt er sich nicht herumkommandieren. Ein Mann hat fest im Leben zu stehen und muss einen Plan haben, wie er sich seine Zukunft vorstellt.
Ganz schön viele Anforderungen an den modernen Mann. Und wie steht es um seine Gefühlswelt? Darf ein Mann weinen? Schreien? Klagen? Oder sind dies zu feminine Verhaltensweisen, die doch lediglich dem weiblichen Geschlecht vorbehalten sind? Gehört Gefühle zeigen zum modernen Mann dazu?
Warum zeigen Männer keine Gefühle?
Kleine Jungs lernen es bereits im Kindesalter: „Indianer weinen nicht“. Oder auch „Stell dich nicht so an, du bist doch kein Mädchen“.
Männer lernen somit bereits im jungen Alter, ihre (negativen) Gefühle zu unterdrücken. Im schlimmsten Fall kann dies dazu führen, dass Männer verlernen, ihre Gefühle wahrzunehmen und sie sich von ihrer emotionalen Gefühlswelt entfremden.
Frauen kennen diese Problematik nicht. Geht es ihnen schlecht, treffen sie sich mit ihren Freundinnen, um über die Probleme die sie belasten zu sprechen. Sie schämen sich nicht dafür, wenn die Augen gläsern werden und ihnen eine oder auch mehrere Tränen über die Wangen kullern. Frauen lassen ihre Emotionen zu, egal ob es sich hierbei um positive oder um negative Gefühlslagen handelt. Männer machen sich über diese Verhaltensweise oftmals lustig. Sie tun dies als eine Schwäche ab.
Doch ist es wirklich eine Schwäche, sich von seiner verletzlichsten Seite zu zeigen? Ist es eine Schwäche dem Gegenüber zu zeigen, wie wir tief im Inneren empfinden und im somit unsere gesamte Gefühlswelt offenzulegen? In Wahrheit ist Gefühle zeigen eine Stärke. Denn es kostet uns viel Mut und Kraft, uns vor anderen Menschen in unserem schlechten Zustand zu präsentieren.
Was passiert, wenn wir alles in uns hineinfressen?
Jeder Mensch durchläuft Phasen im Leben, die schwierig sind und die uns fordern. Stress im Job, Ärger in der Familie. Zu alledem haben wir jetzt auch noch einen Wasserschaden in unserer Wohnung. Der TÜV unseres Autos, den wir mit ziemlicher Sicherheit auch nicht mehr bekommen werden, liegt uns zusätzlich im Nacken. Und zu alledem ist uns letzte Woche auch noch die Waschmaschine kaputt gegangen und so langsam aber sicher gehen uns die T-Shirts aus. Wir könnten kotzen!
Jeder Mensch geht mit Stress und Frust anders um. Manchen geht es direkt wieder besser, nachdem sie sich eine Packung Chips oder eine Packung Eis gegönnt haben. Andere reagieren sich beim Sport ab. Und wieder andere sprechen darüber und lassen es zu, dass sie dabei auch weinen.
Welchen Weg du für dich einschlägst, musst du für dich selbst herausfinden. Wichtig ist, dass du etwas für dich findest, womit du dir nicht schadest. Wer jeden Abend zwei, drei Bierchen braucht um herunterzukommen und nicht mehr die Kollegen von der Arbeit zu hören, der ist auf dem besten Weg, seinen Körper nachhaltig zu schädigen.
Wer nicht lernt schwierige Situationen zu händeln und den Stress stattdessen die gesamte Zeit herunterschluckt, der riskiert, dauerhaft sich der Gefahr einer Depression oder eines Burn Outs auszusetzen. Der wird verbittert und sieht das Leben nicht mehr in all seinen bunten Facetten, sondern nimmt nur noch die Graustufen wahr.
Wer verbittert ist, der vereinsamt. Denn derjenige ist nicht mehr in der Lage, anderen zuzuhören oder sich gar für seine Freunde zu freuen. Der beste Kumpel heiratet? Na, ob die Ehe wirklich hält? Die Schwester bekommt ihr erstes Kind? Der kleine Schreihals wird sie schon so lange wachhalten, bis sie ihre Entscheidung bereut.
Wir freuen uns über nichts mehr. Das einzige, was uns dann noch Genuss bereitet ist, alleine in unserer Wohnung zu sitzen. Bis wir eines Tages bemerken, dass wir uns selbst von der Gesellschaft isoliert haben.
Wer seine Gefühle unterdrückt, beraubt sich um ein glückliches Leben
Lerne, deine Gefühle zuzulassen! Das soll nicht heißen, dass du dich vor einem Spiegel positionierst und du zwanghaft versuchst zu weinen! Wir sind ja schließlich nicht im Theaterunterricht.
Ein Anfang besteht stattdessen darin, ehrlich zu sagen, was wir fühlen und denken.
Erinnere dich doch mal an die zahlreichen Streitereien und Diskussionen mit deiner Ex zurück. Wie oft sind, wenn wieder mal die Fetzen bei euch geflogen sind, wirklich böse Worte gefallen? Tief im Inneren bist du der Meinung, dass es auch in festen Partnerschaften Grenzen gibt, die nicht überschritten werden dürfen. Hat sie dir wieder Beleidigungen wie „Du scheiß Arschloch“ oder sogar den Satz „Ich hasse dich“ an den Kopf geworfen, hast du dir absolut nichts anmerken lassen.
Doch genau dies ist der Fehler gewesen.
Du hättest ehrlich sein müssen. Du hättest sagen müssen „Wow, Nadine. Das sind harte Worte. Sag mir bitte nie wieder ins Gesicht, dass du mich hasst und bezeichne mich nie wieder als Arschloch. Das ist so verletzend, das kannst du dir gar nicht vorstellen.“
Du wirst überrascht sein, wie positiv dein Gegenüber reagiert, wenn du dich öffnest und du aussprichst, dass du dich von dem Verhalten des anderen angegriffen oder verletzt fühlst.
Gefühle zeigen und zuzulassen wird dich Überwindung kosten
Du wirst merken, dass es dich zunächst einiges an Überwindung kosten wird klar zu artikulieren, was du fühlst und was du denkst.
Du wirst erst lernen müssen, dies dauerhaft beizubehalten. Doch du wirst ebenfalls spüren, dass es dir damit besser geht. Plötzlich fühlst du dich erleichtert, weil du nicht länger deinen Zorn, Wut, Frust, Trauer, Eifersucht, Neid oder andere Gefühlslagen in dich hineinfrisst.
Du spürst, dass dir eine riesige Last von den Schultern fällt.
Du fühlst dich, als könntest du plötzlich wesentlich besser ein- und ausatmen. Und du kannst dich besser einschätzen. Plötzlich schläfst du nachts wieder besser anstelle dich stundenlang hin- und her zu wälzen. Plötzlich kannst du dich wieder voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren, ohne dass dir Gedanken an anderes dazwischen funken.
Du erhöhst deine Chancen auf eine glückliche Beziehung
Wer Zugang zu seiner inneren Gefühlswelt hat und zudem in der Lage ist, diese auch zum Ausdruck zu bringen, der bringt wichtige Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung mit.
Gerade Männer scheuen sich in Beziehungen oftmals davor auszusprechen, was sie stört oder was in ihren Augen im Verhalten der Partnerin manchmal falsch ist. Frauen fällt es meist nicht sehr schwer ihm zu sagen, wenn er sie mit seinem Verhalten verletzt hat oder wenn er eine Angewohnheit an sich hat, die sie nervt.
Umgekehrt ist es jedoch selten der Fall, dass ein Mann mit klaren Worten äußert was ihn an der Beziehung stört und was sich verändern muss. Damit gibt er ihr jedoch erst gar nicht die Chance, etwas an ihrem Verhalten verändern zu können und somit zum Gelingen der Beziehung beizutragen.
Stattdessen frisst er den Frust solange in sich hinein, bis der kleinste Streit das Fass zum Überlaufen bringt und die Partnerschaft vorbei ist.
Gefühle zeigen als Mann – unser Fazit
Männer dürfen nicht, Männer sollten sogar Gefühle zeigen. Das bedeutet nicht, dass ein Mann in jeder erdenklichen Situation in Tränen ausbricht. Das bedeutet, dass er imstande ist zum Ausdruck zu bringen, was er fühlt und wie er empfindet. Gerade für eine dauerhafte Partnerschaft ist dies die Voraussetzung für das Gelingen eben dieser.
Du hast das Gefühl, dass du im Umgang mit Frauen noch einiges zu lernen hast und du glaubst, dass du hierbei Hilfe benötigst? Dann erkundige dich bei uns nach einem Flirtcoaching für Männer. Unsere Flirtprofis zeigen dir, wie es dir gelingt, aktiv auf fremde Frauen zuzugehen, diese anzusprechen und mit ihnen zu flirten. Damit auch du endlich die Richtige findest und glücklich wirst.
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