Unser Liebesdoktor Horst Wenzel beim WDR2
Passend zum Frühlingsanfang geht es im folgenden Interview rund ums Flirten, Frühlingsgefühle und um persönliche Infos über den Liebesdoktor Horst Wenzel. Viel Spaß beim Lesen und Hören!
Moderatorin Giesela Steinbacher: Draußen ist Frühling und drinnen sind wir allein, hätten aber so gerne jemanden für Draußen. Millionen Singles setzen sich dann an den Computer und surfen sich ’nen Wolf bei den Partnerschaftsbörsen.
Meine Idee für heute ist: Gönnen Sie sich mal eine Stunde am Sonntag Morgen mit Horst Wenzel. Als Fachmann fürs Flirten hat er vielleicht ein paar Frühlingsgefühle bei sich, die er dann bei Ihnen auch wecken kann. Herr Wenzel, was ist mit uns los? Warum suchen Millionen Menschen Partner drinnen im Netz, anstatt draußen in der Natur?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Das ist immer die große Angst vor der Ablehnung. Da passiert es quasi anonym, Tinder zum Beispiel, die beliebteste App für die Partnersuche, nach dem Motto: Menschen anonym mögen oder ablehnen. Das heißt, es geht um das anonyme, dass es keiner mitbekommt, wenn man einen Korb bekommt. Es ist dann nicht so peinlich, sondern man kann nach Links wischen, als nicht mögen.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Also einfach nur Wischen, ich gucke mir 100 Leute an und wische die weg, weil die mir nicht so gefallen?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Genau, das ist so ein bisschen so wie ‚ein Wisch zum Traumpartner‘. Das ist so die Idee. Also im Endeffekt glaube ich, dass sich unsere Generation hinter ihren Smartphones versteckt. Denn wenn man auf sein Handy guckt, dann muss man einem Anderen nicht in die Augen schauen – Es wäre besser, wenn die Leute sich wieder mehr in die Augen schauen würden und weniger hinter ihrem Smartphone in Deckung gehen.
Das hat sich auch massiv in den letzten 15 Jahren geändert, unser Alltag hat sich total umgestellt, durch die Handys, weil auf einmal jeder so einen Supercomputer in der Tasche hat. Das hat natürlich auch die Partnersuche massiv beeinflusst.
Der Liebesdoktor beim Flirten
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Moderatorin Giesela Steinbacher: Ihre Generation ist die Generation der um die 20 Jährigen. Sie selbst sind 27 Jahre alt. Was suchen die? Suchen die den schnellen Sex oder suchen die schon eine lange Beziehung?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Die suchen beides. Also die Kunden, die zu mir, zur Flirt University kommen, bei denen geht es immer um das Finden einer Beziehung. Aber bei den meisten ist es dann so, dass man Beziehungserfahrung braucht, auch Erfahrung braucht darin, wie lerne ich überhaupt jemanden kennen.
Man kann diese Erfahrung sehr schmerzhaft im Leben sammeln, man kann aber auch bei uns, bei der Flirt University zum Beispiel erwerben. Das ist dann ein sicheres Umfeld, wo man sich ausprobieren und vielleicht ein bisschen experimentieren kann.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wie schnell rücken Frauen für sie ihre Handynummer raus?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Schnell.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wie schnell ist schnell?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Von 30 Sekunden bis 30 Minuten, sag ich mal. Aber das ist schon schnell auch. Die Handynummer ist symbolisch sehr aufgeladen und Männer sehen sie leider sehr oft als Trophäe. Ich glaube Männer würden auch viel öfters Handynummern bekommen, wenn sie die eben nicht so als Trophäe sehen würden bei der Frau, sondern eher als Mittel sehen, um sich wiederzusehen. Was oft viel viel einfacher zu ergattern ist als Mann, anstatt die Handynummer einer Frau, ist ihr Facebook Kontakt. Der ist genauso gut, um ein Date auszumachen.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Sind Sie denn aktuell vergeben?
Liebesdoc Horst Wenzel: Ich bin vergeben. Ich habe mich gerade noch von meiner Freundin verabschiedet bei mir zuhause. Also ich bin in einer sehr glücklichen Beziehung.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wie Sie in diese glückliche Beziehung gekommen sind und wie alle Anderen, die jetzt zuhören möglicherweise auch in eine glückliche Beziehung kommen können, klären wir heute. Denn Flirten ist mein Thema in den Sonntagsfragen. […] WDR2 mit den Sonntagsfragen und dem Gründer der Flirt University Horst Wenzel, der angeblich weiß, was sich Frauen wünschen. Was denn?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ich glaube einmal gibt es die große Sehnsucht nach Sicherheit. Also es geht eher um eine emotionale Sicherheit, also dass sie sich sicher fühlen kann und vielleicht auch das Gefühl hat, von ihm beschützt zu werden. Nummer 2 greift da Hand in Hand mit: Führung übernehmen.
Ich glaube, dann kann sie sich auch ein bisschen entspannen, wenn sie weiß, mein Partner, der macht das schon und ich muss nicht alles für ihn organisieren. Und Nummer 3 ist bei Frauen ganz klar, dass sie sozial besser gestellt werden mit dem Partner, als ohne ihn. Das heißt, man möchte natürlich auch gut dar stehen mit dem Mann.
Also wenn die Freundinnen ihn mögen, dann ist das schon mal ein riesen Booster für die Beziehung. Auch wie reagieren vielleicht die guten Kumpel von ihr auf den Typen – Ich habe festgestellt, das Frauen auch immer sehr darauf schauen, wie andere auf einen Mann reagieren. Die Meinung der besten Freundin ist bei Frauen massiv wichtig.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Sie bezeichnen ja die Flirt University als Fahrschule für’s Flirten. Dann schauen wir uns jetzt mal an, würde ich vorschlagen und nehmen jetzt mal die erste Fahrstunde. Womit fangen wir an?
Lovedoctor Horst Wenzel: Beim Ansprechen kann man sagen, das ist wie den Wagen erst mal zum Laufen zu bringen. Klar würgt man da auch ein paar Mal ab, das gehört einfach mit dazu und wir bringen den Leuten ja auch bei, dass Körbe zum Flirten einfach mit dazu gehören.
Jetzt beim Gesprächsstart, der muss garnicht perfekt sein. Da geht es wirklich nur darum, dass man den Einstieg ins Gespräch findet – Manchmal sind das auch Kleinigkeiten im Alltag, die man da machen kann. Also zum Beispiel beißt jemand in sein Baguette und du sagst einfach ‚Guten Hunger‘ oder jemand niest und du sagst ‚Gesundheit‘ oder du hältst vielleicht mal eine Tür auf.
Es heißt ja immer in jedem Flirt-Ratgeber, dass man als erstes Augenkontakt aufbauen soll. Ganz oft kann man den nicht aufbauen und dann kann man natürlich trotzdem zu der anderen Person hingehen und sagen: ‚Entschuldigung, ganz kurz, ich muss zwar auch gleich los, aber ich habe dich gerade hier eben gesehen und dachte mir, du bist echt ganz süß. Ich stell mich mal kurz vor, hey ich bin Horst.‘
Moderatorin Giesela Steinbacher: Und da schmelzen sie schon dahin?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ja, ich glaube es ist gut das sowohl situativ zu machen, als auch ein Kompliment zu machen und eben ein Kompliment machen, dass man auch wirklich so findet. Wenn man denkt, mensch sie hat schöne Haare, dann sagt man das. Ich habe gerade auch ein schönes Kompliment bekommen.
Giesela Steinbacher: Ich habe Ihnen das Kompliment gemacht, dass Sie gut riechen.
Liebesdoktor Horst Wenzel: Das fand ich schon total klasse. Es geht flirty zu hier bei WDR2!
Moderatorin Giesela Steinbacher: Bevor ich überhaupt in Ihre Augen geguckt habe, habe ich gedacht: ‚Woah, der riecht gut.‘ Das ist ein wichtiger Punkt, auf den werden wir noch kommen: Wie machen Sie schüchterne und verkrampfte Menschen locker, dass die es wirklich schaffen, diesen Schritt zu tun – im wahrsten Sinne des Wortes – sich in Bewegung setzen?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Also ich gebe den Menschen eine gewisse Sicherheit, ähnlich wie bei einer Fahrschule. Da weiß man, da sitzt notfalls der Fahrlehrer, der drückt auf die Bremse und verhindert sozusagen den Unfall. Ähnlich ist es bei uns auch und ich sorge, vorallem mit einer positiven Bestätigung dafür, dass die Leute kleine Erfolgserlebnisse erleben.
Zum Beispiel, jemand ist Mitte 30, ein Geschäftsmann, eigentlich sehr erfolgreich im Leben – Nur in der Liebe will es noch nicht so ganz klappen. Und dann sind kleine Erfolge, wie wenn er es schafft, eine Frau anzusprechen und ein lockeres, 10-minütiges Gespräch aufzubauen mitten auf der Straße, dann ist das eine riesen Sache. Und wir machen bei uns im Flirtcoaching sogar Videoanalysen, das heißt, ich zeige ihm dann hinterher sogar seinen Erfolgsmoment immer wieder und feier das natürlich auch.
Moderatorin Giesela Steinbacher: In den WDR-Sonntagsfragen ist heute der Flirt-Fachmann Horst Wenzel mein Gast, 27 Jahre alt, groß, schlank, gutaussehend, blonde Locken und er riecht gut und jetzt kommt’s: Ex-SPD Ortsvereinschef von Westerfilde.
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ja, ich war mal Politiker und habe da durchaus auch ein bisschen rhetorisches Redegeschick mitgenommen.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wo ist denn Westerfilde?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Das ist ein Vorort von Dortmund. Also ich bin immer noch Sozialdemokrat und war sehr politisch aktiv, war vorher in der Landesschülervertretung, habe damals gegen die Kopfnoten in NRW rebelliert und habe dann maßgeblich zur Abschaffung beigetragen.
Und 2008 habe ich Herrn Rüttgers dazu gezwungen, dass er das Zentralabitur in Mathe nachschreiben lassen musste, das waren so meine politischen Vermächtnisse. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht, ich habe dann mit der Politik aufgehört und mich dem Flirten gewidmet.
Giesela Steinbacher: Warum denn? Warum haben Sie den Genossen den Rücken gekehrt?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ich habe es einfach nicht mehr so genossen bei den Genossen, weil Politik dann doch sehr problemorientiert ist und in der freien Wirtschaft habe ich gemerkt, da denken alle viel lösungsorientierter. In der Politik wird oft das Problem rauf und runter diskutiert, außerdem wird es einem als jungen Menschen auch nicht nur einfach gemacht in den großen Volksparteien, das muss auch vielleicht noch dazu sagen.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Was haben Sie dann anschließend gemacht? Studiert?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ja, ich habe Wirtschaftsinformatik studiert, allerdings habe ich da eher Rosinenpicken in dem Studium gemacht, mich dann selbstständig gemacht und vor 4 Jahren angefangen, die Flirt University zu gründen. Und das war auch der absolut richtige Schritt, weil da gab’s einfach das große Bedürfnis danach, dass man ein bisschen Orientierung findet in der Liebe, in einer doch so komplizierten Zeit wenn es um Partnerschaften geht.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Und deshalb ist das auch wirklich ein blühender Wirtschaftszweig. Sie können davon leben, mit einem ganzen Team.
Liebesdoktor Horst Wenzel: Genau.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Der Wirtschaftsmanager, den wir vorhin schon angesprochen haben sorgt auch dafür, dass Sie leben können. Was macht so ein Mann, wenn der nicht so gut riecht wie Sie, aber eine Frau kriegen möchte?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Vielen ist es oft ja nicht bewusst, also es sind so Kleinigkeiten. Ich hatte letztens ein Coaching, da musste ich einem wirklich sehr erfolgreichen Bänker sagen, dass er einfach stinkt, auf gut Deutsch gesagt. Das muss man natürlich auch Ego-neutral verpacken und dann dafür sorgen, dass derjenige dann einen Anstoß sieht für sich, um das zu ändern.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wie verpacken Sie so etwas denn Ego-neutral?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Naja, ich sage dann: ‚Hör mal, du riechst nicht optimal, hast du eine Idee woran es liegen könnte?‘ oder auch, wenn jemand zum Beispiel Mundgeruch hat, das sind so Kleinigkeiten und dann kriegen sie halt auch nicht das entsprechende Feedback.
Und da finde ich das ganz wichtig, die Leute zahlen eine gute Stange Geld dafür auch und deswegen bin ich natürlich auch sehr sehr ehrlich und sage direkt auch die Sachen, die mir auffallen und wo ich Vorschläge habe, was man verbessern könnte. Oft ist es zum Beispiel auch das Styling, deshalb haben wir zum Beispiel auch einen Stylisten dabei, der die Leute dann neu einkleidet.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Und wie hat der Bänker reagiert?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Sehr sehr gut. Die Leute wissen dann sehr auch zu schätzen, wenn es ein ehrliches Feedback ist und manchmal ist es massiv, also gerade auch Stimme ist ein Bereich. Wir hatten zum Beispiel mal einen Teilnehmer, ein hochrangiger Beamter, [der eine sehr hohe, piepsige Stimme hatte]. Da weiß man dann auch, woran es liegt und wir haben einen Stimmtrainer mit im Team, der dann auch dafür sorgt, dass die Leute sich wieder schön anhören.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Frühlingsanfang in den WDR-Sonntagsfragen mit dem Flirttrainer und Liebesdoktor Horst Wenzel. Wer sucht ihren Rat? Wer kommt zur Flirt University? (Zu den Erfahrungen aus dem Flirtseminar)
Liebesdoktor Horst Wenzel: Wir haben uns bei der Flirt University auf Führungskräfte spezialisiert, also Menschen die im Wirtschaftsleben doch sehr erfolgreich sind, aber wo es dann bei der Liebe vielleicht manchmal ein bisschen hackt und da gucke ich an einem Wochenende meist, dass ich den Leuten sehr zielgenau weiterhelfe und das größte Wachstum passiert dabei in der Praxis.
Es ist kein theoretisches Geplapper im Seminarraum, sondern es wird sehr schnell sehr konkret. Wenn man dann die ersten Erfahrungen gesammelt hat, gemeinsam beim Flirten und dann hinterher vielleicht da steht und sagt ‚Oh, jetzt habe ich hier 5 Mädels angesprochen und da kam unterschiedliches Feedback.‘ und dann geht man das halt durch; was kam gut an, was kam nicht gut an. Und so kleine Erfolgserlebnisse, die sind da auch echt ein Selbstbewusstseins-Booster.
Giesela Steinbacher: Das heißt, Sie gehen mit den Leuten raus aus dem Seminarraum. Wohin gehen Sie dann?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Zum Beispiel in die Fußgängerzone oder jetzt im Sommer in Parks, das ist auch super. Wir nehmen auch so Alltagssituationen mit, wie beim U-Bahn fahren. Du stehst am Bahnsteig und willst da jemanden ansprechen, wie machst du das am besten … Ich nutze zum Beispiel die ICE Fahrten gerne auch zum Flirten, wenn man da 2-3 Stunden gemeinsam im Zug sitzt – Optimal, um sich kennenzulernen.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Und was machen Sie dann zum Beispiel mit denen im Park? Also Sie gehen mit einem der eine Frau sucht oder der Handynummern bekommen möchte durch den Park. Wie helfen Sie ihm?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ganz viele Männer machen den Fehler, dass sie die Frau irgendwie von sich begeistern oder von sich beeindrucken wollen. Das kommt garnicht so gut an, weil Männer oft in so einen Modus rutschen, als wären sie in einem Bewerbungsgespräch. Erstmal haben wir ein paar lustige Aufwärmübungen gemacht, sich High-Fives abgeholt von Leuten.
Und was ich dann mache ist, dass ich es zuerst einmal vormache, also zeige, so kann es gehen und dann schicke ich ihn alleine los. Oft sehe ich dann zum Beispiel ein kleines Detail oder so und gebe ihm dann einen Hinweis, von wegen ‚Guck mal da, da kannst du sie jetzt optimal drauf ansprechen.‘ Und dann macht er das und wahrscheinlich filme ich ihn sogar dabei und danach werten wir das im Seminarraum auch nochmal aus.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Gibt es Mütter, die für ihre Söhne bei Ihnen anrufen, bei der Flirtuniversity?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ja, das hatte ich jetzt schon mehrfach auch, dass sozusagen Mütter uns gebucht haben für ihre Söhne und da helfe ich dann ein bisschen mit, ein bisschen vielleicht wie ein großer Bruder.
Giesela Steinbacher: Gab es vielleicht auch mal einen besonders problematischen Fall, den Sie gut gelöst haben?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ein besonders schwerer Fall war zum Beispiel ein Anfang 30 Jähriger, der lebte auf dem Land. Und alle kriegen es immer sofort mit im Dorf, wenn da irgendwie geflirtet wird und bei ihm war das so, ich habe ihn wirklich bis zur Ehe jetzt sogar begleitet. Der hat es nämlich sogar innerhalb von einem Jahr geschafft, auch seine Ehefrau zu finden und ist jetzt glücklich verheiratet.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Was haben Sie mit dem gemacht? Sind Sie mit dem auf dem Land geblieben oder sind Sie in die Stadt gefahren?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Ich bin mit ihm in die Stadt gefahren. Da gibt es natürlich viel viel mehr Auswahl einfach und insgesamt einen Unterschied, auch von der Erwartungshaltung. Menschen, die in der Stadt wohnen und auf dem Land, da unterscheidet sich die Partnersuche schon massiv.
In der Stadt zum Beispiel ist es in den letzten Jahren sehr unverbindlich geworden, also die Leute lassen sich nicht mehr so schnell auf Beziehungen ein. Man denkt immer ‚Oh, vielleicht finde ich noch einen besseren Partner.‘ Das kommt einfach durch die große Auswahl von Singles, die es in so in Großstädten gibt.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Knapp 600€ kostet es, wenn man ein Flirtseminar bei Horst Wenzel bucht, aber dann weiß man nach 2 Tagen auch ziemlich gut Bescheid darüber, wie man wirkt und womit man beim Gegenüber so landen kann. Was ist denn in diesen 600€ enthalten?
Liebesdoktor Horst Wenzel: In unserem Flirtkurs ist enthalten, als allererstes eine Einschätzung, wo steht man.
Dann so die Basics, wie spricht man am besten jemanden an, wie baut man ein Gespräch auf, was kann man da alles sagen, was sind vielleicht gute Einstiege – Wir üben das dann auch erst mal im Seminarraum an bewährten Situationen und dann geht’s raus mit uns in die Praxis. Da geben wir erst mal positive Beispiele und zeigen, wie man das ganze machen kann, wärmen die Leute ein bisschen auf und dann ist man auch schon selbst im Handeln. Da gebe ich dann quasi kleinschrittig Flirt-Tipps, wie man da weiterkommen kann und zu Erfolgen kommt und abends gehen wir dann gemeinsam mit Allen auch raus und machen das Nachtleben unsicher.
Das ist dann auch sehr sehr spannend, weil wir eine schöne Gruppendynamik aufbauen in diesem Kurs, wo sich alle gegenseitig auch unterstützen und hinterher am Sonntag ist dann so eine super Stimmung da, dass es sich dann meistens mehr so anfühlt, als wenn man da in seinem Freundeskreis sitzt und alle über die Beziehungspläne des Anderen reden und das ist ein sehr schönes Gefühl. Ich mag das sehr, wenn die Leute dann glücklich am Sonntag von mir und meinem Flirtkurs verabschieden.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Er war mal Deutschlands jüngster SPD Ortsvereinschef von Westerfilde, aber dann wurde aus dem Dortmunder Horst Wenzel der jüngste Flirttrainer Deutschlands. Wahrscheinlich sind Sie auch einer der erfolgreichsten. Selbst Sie können ja vermutlich nicht jede Frau haben. Wie gehen Sie mit einem Korb um?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Sehr gelassen. Körbe gehören zum Flirten einfach mit dazu. Es gehört Risiko mit dazu, das ist ja auch das Schöne, dass man nicht genau weiß, was kommt da für ein Ergebnis hinterher bei raus. Das macht einen als Mann auch übrigens auch viel interessanter, Männer werden für Frauen immer total langweilig, wenn sie berechenbar sind.
Viel spannender, auch in jeder Ehe, läuft es, wenn man trotzdem immer noch so genau weiß, was macht jetzt der Andere und sich überraschen lässt (Mehr Tipps für eine erfolgreiche und glückliche Ehe findest du hier)
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wie lernt man es denn, einen Korb hinzunehmen ohne sofort in eine tiefe Sinnkrise zu stürzen?
Lovedoctor Horst Wenzel: Er zieht dann am eigenen Ego, wenn da sonst nichts da ist. Und oftmals ist das eine Vermeidungsangst dann, da haben die Leute vielleicht eine negative Erfahrung gesammelt, oft zum Beispiel schon in der Schulzeit. Grundsätzlich ist das mit den Körben so, man hat nicht die Angst davor, zu jemandem hinzugehen und hallo zu sagen, sondern man hat Angst vor der Ablehnung. Und das ist ein bisschen wie eine Vermeidungsangst und ich glaube, dass wenn man als Mann anfängt, sein Selbstwertgefühl von einem kurzfristigen Erfolg beim Flirten mit Frauen zu knüpfen, dann ist das ein Himmelfahrtskommando.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Wenn Männer die Handynummer einer tollen Frau haben möchten, dann sollten sie auf Sprüche verzichten, sollten so locker und lustig wie möglich sein und vielleicht auch mit einem Kompliment anfangen. Soweit die erste Lektion, die ich heute von Horst Wenzel, dem Flirtfachmann, gelernt habe. Was sollen denn jetzt Frauen beim Flirten berücksichtigen?
Lovedoc Horst Wenzel: Man hat in verschiedenen wissenschaftlichen Experimenten herausgefunden, dass Frauen real oft diejenigen sind, die einen Flirt einleiten. Also sie senden oft das erste Signal auch an einen Mann, durch Augenkontakt, vielleicht durch Zuprosten, das ist auch nicht verkehrt, Anstoßen – warum nicht – und natürlich kann man als Frau auch den ersten Schritt machen und zu dem Mann hingehen.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Und was sage ich dann in der Situation, wenn ich auf den Mann zugegangen bin?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Da gibt es jetzt einen Unterschied und zwar, bei Männern ist es gut, wenn die ihre Intention ganz klar machen. Bei Frauen berichten mir zumindest viele Männer, dass es sie eher ein bisschen verschreckt, wenn eine Frau auf sie zukommt und sagt ‚Och, du, ich finde dich voll hübsch und voll nett und würde dich gerne kennenlernen.‘ Da ist es besser, wenn man als Frau dem Typen einfach sozusagen eine Brücke baut und er kann dann drüber gehen (hier findest du mehr zum Thema: Männer richtig ansprechen als Frau).
Total stark finde ich zum Beispiel, sieht man als Frau in einer Bar eine größere Männergruppe und einen davon findet man jetzt total gut, dann finde ich einen guten Gesprächsstarter einfach zu fragen ‚Du gehörst hier dazu, oder?‘ Weil jeder will erstmal dazu gehören und gerade in einer Bar funktioniert das sehr gut.
Dann stellt man sich erstmal vor, kommt ins Gespräch und wenn das Gespräch einmal angefangen hat, dann läuft es eh wie von selbst. Man muss dem Mann dann manchmal nur den Ball vielleicht ein bisschen zuspielen, weil viele Männer sich dann nämlich doch nicht bewegen. Deswegen muss man da auch als Frau vielleicht manchmal ein bisschen mutig sein, denn klar, dann passieren auch einfach mehr Abenteuer.
Moderatorin Giesela Steinbacher: Das ganze Flirt University, also Universität, zu nennen, ist natürlich maßlos übertrieben, denn es sind ja Wochenend-Seminare, die man bei Ihnen besucht. Wie erfolgreich sind Sie?
Liebesdoktor Horst Wenzel: Wir schaffen es ganz gut, dass eigentlich 6 von 10 Teilnehmern bei uns innerhalb von 3-4 Monaten ihre Freundin finden oder Freund finden, wenn es eine Frau ist. Das finde ich schon eine sehr gute Quote und das gibt mir auch am meisten, wenn nach dem Kurs bei der Flirt University jemand zu mir kommt und sagt: ‚Guck mal Horst, das hier ist mein neuer Freund‘ oder ‚das ist meine neue Freundin.‘
Moderatorin Giesela Steinbacher: Nie mehr ohne Frühlingsgefühle. Giesela Steinbacher hofft, dass sie gemeinsam mit Horst Wenzel ein bisschen dazu beigetragen hat, dass Sie sich möglicherweise heute sogar noch.
Vielen Dank Herr Wenzel für Ihren Besuch bei WDR2-Sonntagsfragen, wir stellen natürlich die Angaben von Ihnen und ihren Team aus verschiedenen Liebesdoktoren ins Netz, auf WDR2.de und ich gehe jetzt mit Ihnen raus und rieche noch ein bisschen an Ihnen.
Liebesdoktor Horst Wenzel: Oh ja, das hört sich gut an!
Gerne helfen wir auch dir bei einem Flirtseminar dabei eine Freundin oder einen Freund zu finden und deine Schüchternheit zu überwinden. Frage uns einfach unverbindlich hier an.
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